Österreich

Großrazzia: 13 IS-Jihadisten festgenommen

Heute Redaktion
Teilen

In einer großangelegten Razzia sind in Wien, Graz und Linz Freitagfrüh insgesamt 13 mutmaßliche Jihadisten mit Verbindungen zur Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) festgenommen worden. Zahlreiche Wohnungen, Gebetsräume und Moscheen wurden durchsucht. Knapp 900 Beamte aus mehreren Bundesländern waren im Einsatz.

In einer großangelegten Razzia sind in Wien, Graz und Linz Freitagfrüh insgesamt 13 mutmaßliche Jihadisten mit Verbindungen zur festgenommen worden. Zahlreiche Wohnungen, Gebetsräume und Moscheen wurden durchsucht. Knapp 900 Beamte aus mehreren Bundesländern waren im Einsatz.

Um Punkt 4.00 Uhr früh fiel der Startschuss zu dem seit langem geplanten Zugriff in Graz, Wien und Linz. Federführend bei der Operation war die Staatsanwaltschaft Graz, Einsatzkräfte wurden aber aus allen umliegenden Bundesländern zusammengezogen. Insgesamt 900 Polizeibeamte durchsuchten Wohnungen, Häuser und Moscheen. 13 mutmaßliche Jihadisten wurden festgenommen, 16 Personen wurden "zur Einvernahme vorgeführt".

Warben Kämpfer für Syrien an

Bei den Hausdurchsuchungen wurden terroristisches Propagandamaterial, elektronische Datenträger, Bargeld und ein Schlagring beschlagnahmt. Als Hauptverdächtiger gilt der in Wien festgenommene serbische Staatsbürger und mutmaßliche Hassprediger Mirsad O. alias "Ebu Tejma". Der 32-Jährige hat unter anderem in der Altun Alem-Moschee in Wien-Leopoldstadt gepredigt. Der Staatsschutz hat dieses Gebetshaus schon länger unter Beobachtung.

Ebu Tejma soll die Finanzierung der IS-Jihadisten in Österreich organisiert und aktiv Kämpfer für den rekrutiert haben. Dem Einsatz ging eine großangelegte Abhöraktion und jahrelange umfangreiche Ermittlungen voraus.

Bundesheer für Racheaktionen gerüstet

Die Sicherheitsbehörden schließen Racheaktionen nach den zahlreichen Verhaftungen nicht aus - es gilt Alarmstufe Rot. Doch Bundesheer und Polizei dürften gerüstet sein. Erst am Donnerstag ging die große über die Bühne. Dort wurde der Ernstfall eines terroristischen Anschlags geprobt.

Schlag gegen Austro-Jihadisten

Erst im Herbst sorgte in Betracht gezogen. Die Schule hatte beim Verfassungsschutz Alarm geschlagen. Der Bursche wurde festgenommen. Ob er Verbindungen zu den jetzt festgenommenen Verdächtigen hatte, ist noch nicht klar.

Mikl-Leitner: "Ihr seid hier nicht sicher!"

Innenministerin Johanna Mikl-Leitner betonte, "dass wir bis zum jetzigen Zeitpunkt von einem bemerkenswerten Erfolg sprechen können". Der Einsatz im Rahmen der Anti-Terror-Offensive sei "die neuerliche Bestätigung unserer ganz klaren Botschaft an alle Jihadisten: Ihr seid hier nicht sicher!" Gleichzeitig warnte die Innenministerin davor, die Polizeiaktion für populistische Hetzerei zu benützen. Wer das tue, würde sich mitschuldig machen, "wenn es zu Übergriffen auf Unschuldige kommt".