Österreich

Größte Reha-Klinik Wiens wurde offiziell eröffnet

Am Dienstag wurde das neue Zentrum für neurologische Rehabilitation in Baumgarten eröffnet. Die Einrichtung verfügt über insgesamt 222 Betten.

Heute Redaktion
Teilen

Jährlich erleiden in Wien über 30.000 Menschen schwere neurologische oder zerebrovaskuläre (Störung der Gehirndurchblutung) Erkrankungen. Dazu zählen vor allem Schlaganfälle und Schädel-Hirn-Verletzungen. Knapp jeder dritte Betroffene benötigt im Anschluss neurologische Rehabilitation.

Die orthopädische Rehaklinik in Baumgarten wurde bereits 2014 von der Vamed eröffnet. Nun wurde das Zentrum um eine neurologische Abteilung (Kosten: 50 Millionen Euro) erweitert und heute, Dienstag, offiziell eröffnet. Ab sofort können dort zeitgleich 70 Patienten behandelt werden. Insgesamt verfügt die Einrichtung über 222 Betten für Neurologie sowie Orthopädie und ist damit die größte stationäre Rehabilitation Wiens.

Neue Behandlungs-Methoden

Neben etablierten Therapien werden in der Klinik auch die neuesten, empfohlenen Behandlungs-Möglichkeiten zur Verfügung gestellt – von Bewegungs-Robotern über neuartige computergestützte Dual-Task-Trainings für die Gesamt-Motorik bis hin zu neuromodulierenden Techniken, mit denen durch gezielte Therapien beeinträchtigte Gehirn-Areale wieder aufgebaut werden.

Auf über 1.700 Quadratmeter Therapiefläche werden Kraft- und Ausdauertraining, 43 Einzeltherapie-Räume, zwei Aquatherapie-Becken, eine Kletterhalle sowie komplett ausgestattete Untersuchungsräume für Elektrodiagnostik, Nerven-Ultraschall und videoendoskopische Schluck-Untersuchungen angeboten. In der Betreuung arbeiten Ärzte, Neuropsychologen, Physio- sowie Ergo-Therapeuten und Logopäden eng zusammen.

Entlastung für Spitäler

„Durch die neuen Therapieplätze verkürzen wir die Wartezeit auf einen Reha-Platz und können den Wienern künftig nun direkt im Anschluss an die akute Spitalsbehandlung eine stationäre Nachversorgung ermöglichen. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Betroffene wieder in das Leben vor ihrer Erkrankung zurückfinden, und entlastet zugleich unsere Spitäler", erklärt Gesundheits-Stadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ).

„Gemessen am derzeitigen Bedarf gemäß Rehabilitations-Plan fehlen in der stationären, neurologischen Rehabilitation bis 2020 in Ostösterreich mehr als 230 Betten. Ähnlich hoch ist der Bedarf nur im Bereich Herz-Kreislauf-Erkrankungen und in der Orthopädie. Mit der Inbetriebnahme dieses Hauses wird die Reha-Versorgung in der Neurologie wesentlich verbessert", meint Kurt Aust, stellvertretender Generaldirektor der Pensionsversicherungsanstalt (PVA).

(cz)