Welt

Größter Raub aller Zeiten platzt in letzter Minute

Eine brasilianische Verbrecherbande will eine Milliarde Real erbeuten. Der Tunnel bis zum Tresor ist bereits fertig. Da schlägt die Polizei zu.

Heute Redaktion
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Sie plante nach eigenen Angaben den "größten Bankraub der Welt" – und hätte es beinahe geschafft. Eine Räuberbande hatte im Süden São Paulos vor rund vier Monaten ein Haus in Chácara Santo Antonio angemietet. Von dort aus gruben sie einen Tunnel bis unter die Verteilzentrale der staatlichen Banco do Brasil.

Dort wollten sie aus dem Tresorraum eine Milliarde Brasilianische Real (umgerechnet rund 270 Millionen Euro) entwenden, wie Fábio Pinheiro Lopes von der zuständigen Sondereinheit der Zeitung "Folha de S. Paulo" sagte. Doch die Polizei hatte die Bande schon mehrere Wochen lang im Visier und wusste, dass der Tunnel Mitte vergangener Woche fertiggestellt worden war.

Am Montagabend schlugen die Ermittler zu und nahmen 16 Mitglieder der Räuberbande fest. Vier weitere Täter sollen sich noch auf freiem Fuß befinden.

Beeindruckender Tunnel

Der Tunnel bot den Beamten einen beeindruckenden Anblick: 600 Meter lang, 1,5 Meter hoch und mit Holz- und Stahlstützen stabilisiert. Weiter war er mit Licht und Ventilatoren ausgestattet. Wie brasilianische Medien berichten, sind in dem gemieteten Haus Werkzeuge, Arbeitskleidung und -schuhe für den Bergbau gefunden worden. Für die Erholung der Bandenmitglieder standen auch Kühlschrank, Fernseher und Matratzen bereit.

Nach Polizeiangaben haben die Täter rund eine Millionen Euro in ihren Plan investiert. Demnach soll jeder Beteiligte umgerechnet rund 54.200 Euro Eigenkapital aufgewendet haben.

Den Ermittlern zufolge waren einige der jetzt Festgenommenen schon an einem früheren Coup beteiligt – beim bisher größten Bankraub Brasiliens wurden 2005 164,8 Millionen Real (rund 44,7 Millionen Euro) in Fortaleza, der fünftgrößten Stadt des Landes, erbeutet. (kko)