"Raus aus dem Asphalt"

Grün statt Beton – Facelifting für die Favoritenstraße

Im Sommer 2024 startet die Umgestaltung der Favoritenstraße. Geplant sind Bäume, Sträuche, Wasserelemente und neue Aufenthaltsbereiche.

Wien Heute
Grün statt Beton – Facelifting für die Favoritenstraße
2.500 Quadratmeter zusätzliches Grün soll bald die Favoritenstraße zieren: So wird die Fußgängerzone künftig aussehen. 
YEWO LANDSCAPES und VisuPlan3D

Mitten im zehnten Bezirk erstreckt sich die rund 1,3 Kilometer lange Fußgängerzone in der Favoritenstraße – vom Platz der Kulturen bis zum Reumannplatz. Sie zählt zu einem der längsten verkehrsberuhigten Bereiche Wiens. Doch die Einkaufsstraße ist in die Jahre gekommen und soll nun eine Rundum-Erneuerung bekommen. Unter dem Motto "Raus aus dem Asphalt" wird in zwei Bauabschnitten umgestaltet.

Schwierige Baumpflanzung

Die Umgestaltung sei jedoch nicht ganz einfach, heißt es von der Stadt: Da die U1 direkt unter der Favoritenstraße verläuft, sind Baumpflanzungen nicht nur statisch eine Herausforderung – auch der Wurzelraum hätte auf der teilweise nur 20 Zentimeter dicken Überdeckung nicht ausreichend Platz. Daher gäbe derzeit es nur wenig Begrünung – rund 99 Prozent der Flächen sind versiegelt.

Mittels "maximal möglicher Begrünung" von rund 2.500 Quadratmetern soll die Straße gekühlt und urbane Hitzeinseln damit künftig vermieden werden. Die neuen Baum- und Strauchpflanzungen auf der dünnen Überdeckung von U-Bahn oder Tiefgarage werden durch erhöhte Pflanzentröge ermöglicht. 135 neue Baum- und Strauchpflanzungen sind geplant. Ergänzt werden sie mit Sitzmöglichkeiten, Wasserelementen und Aufenthalts- und Bewegungsbereichen.

1/3
Gehe zur Galerie
    "Raus aus dem Asphalt" lautet das Motto der Umgestaltung, hier zu sehen am Platz der Kulturen.
    "Raus aus dem Asphalt" lautet das Motto der Umgestaltung, hier zu sehen am Platz der Kulturen.
    YEWO LANDSCAPES und VisuPlan3D

    Regeln für Schanigärten

    Im Rahmen einer sogenannten Zonierungsverordnung werden – wie schon beispielsweise auf der Kärntner Straße üblich – die Standorte für Schanigärten, Imbissstände und Co. künftig vorab festgelegt sein. Die Gastgärten werden einheitlich angeordnet, um die kommerziellen Nutzungen im öffentlichen Raum zu strukturieren und den Platz für Begrünung und freie Aufenthaltsbereiche sicherzustellen.

    Die erste Planungs- und Bauphase betrifft den Abschnitt vom Platz der Kulturen bis zur Landgutgasse sowie den Columbusplatz. Im Sommer 2024 starten die Vorarbeiten, im Herbst 2025 soll alles fertig sein. In diesem Abschnitt sind aufgrund der Tieflage des U-Bahn-Bauwerkes rund 25 Baum- und 30 Strauchpflanzungen vorgesehen. Der Platz der Kulturen soll ebenfalls begrünt und neu gepflastert werden, eine Nutzung für Veranstaltungen oder Wochenmärkte ist weiterhin möglich. Sitzgelegenheiten und ein Wasserspiel sollen den Platz zum Grätzl-Treffpunkt machen. Auch der Columbusplatz wird begrünt und mit Sitzgelegenheiten und einem öffentlichen Spiel- und Sportbereich ausgestattet. Das bestehende Wasserspiel bleibt erhalten. Ein neues Beleuchtungskonzept mit LED-Lampen soll für ein gesteigertes Sicherheitsgefühl sorgen. Zudem sorgen zwei neue Wassertische und zwei neue Trinkbrunnen für Erfrischung.

    40.000 Passanten täglich

    In der zweiten Phase wird die Favoritenstraße von Landgutgasse bis Reumannplatz attraktiviert. Hier ist die Umsetzung von Frühjahr 2026 bis Herbst 2027 geplant. Aufgrund der seichten Lage der U-Bahn-Anlagen sind großkronige Baumneupflanzungen nicht möglich, stattdessen sollen hier rund 80 Hochstammsträucher eingesetzt werden.

    Planungsstadträtin Ulli Sima und Bezirksvorsteher Marcus Franz (beide SPÖ) stellten die Pläne vor: "Rund 40.000 Passanten sind täglich auf der Einkaufsstraße unterwegs. Mit einer großflächigen Versiegelung ist sie aber gerade im Sommer ein echter Hitze-Hotspot. Mit unserer Umgestaltung verschaffen wir neben rund 135 neuen Baum- und Strauchpflanzungen auch ein modernes Erscheinungsbild", so Sima. "Vor allem der Teil zwischen dem Platz der Kulturen und der Landgutgasse, der vormals zwischen den Mauern der Bahngleise eingezwängt war, ist jetzt nicht mehr isoliert, weil er durch die beiden Stadtentwicklungsgebiete Sonnwendviertel und jüngst dem Neuen Landgut nach beiden Seiten hin geöffnet wurde. Das sind alles gute Voraussetzungen für eine künftig positive Entwicklung", ergänzt Franz.

    red
    Akt.