Niederösterreich

Grüne Energie – so stehen die Parteien in NÖ dazu

Die Grünen fordern etwa die bereits für 2023 angekündigte Neuausweisung von Windkraftstandorten ein.
Niederösterreich Heute
20.02.2024, 09:00

Energiefragen haben sich SPÖ, Grüne und NEOS in Niederösterreich am Montag gewidmet. Die Sozialdemokraten untermauerten ihr Nein zum Atomkraft-Ausbau in Tschechien. Die Grünen forderten die bereits für 2023 angekündigte Neuausweisung von Windkraftstandorten ein. Die Pinken sprachen sich für den Ausbau von Agro-Photovoltaik und Geothermie aus. Am Donnerstag tagt der Landtag in St. Pölten.

"Politischer Konsens im Land"

"Der Kampf gegen den geplanten Ausbau grenznaher Atomkraftwerke in Tschechien ist politischer Konsens im Land", sagte Klubobmann Hannes Weninger (SPÖ) in einer Aussendung. Er setzt diesbezüglich auf einen gemeinsamen Antrag aller Parteien.

"Niederösterreich fördert Atomstrom durch Importe jedes Jahr mit knapp 228,5 Millionen Euro - und die NÖ Landesregierung unterstützt diese Entwicklung, indem sie beim Ausbau von Wind- und Sonnenenergie eine Vollbremsung hinlegt", stellte Landtagsabgeordneter Georg Ecker (Grüne) in einer Aussendung fest. "Wir benötigen neue Flächen für den Ausbau der Windkraft." Jährlich würden bis zu 12,6 Twh Strom aus Tschechien nach Österreich fließen, wobei der Atomstromanteil bei über 36 Prozent liege, ergänzte Abgeordneter Martin Litschauer (Grüne). In diesem Umfeld sei es "wenig überraschend, dass Tschechien mit den Millionen Euro aus dem Stromverkauf nach Niederösterreich plant, weitere Atomkraftwerke zu bauen".

"Blanker Unsinn"

Dass die Freiheitlichen "Förderer von Atomstrom" seien, ließ deren Klubchef im NÖ Landtag, Reinhard Teufel, nicht unkommentiert. "Das ist natürlich blanker Unsinn", reagierte er und verwies darauf, dass ein Antrag für die kommende Landtagssitzung vorliege, in dem sich die FPÖ klar gegen die geplanten Neubauten von Atomkraftwerken in Dukovany, Tschechien, ausspreche.

Um den Ausbauplänen von Atomstrom in den Nachbarländern entgegenzutreten, brauche es "unsere gemeinsame Anstrengung über Parteigrenzen hinweg", es sei "kein Platz für parteipolitische Polemik", hielt der ÖVP-Landtagsabgeordnete Anton Kasser in einer Reaktion auf die Aussagen der Grünen fest. Niederösterreich sei "österreichweit die Ökostrom-Lokomotive", ein Angriff darauf "mehr als peinlich".

NEOS NÖ-Chefin Indra Collini
NEOS NÖ-Chefin Indra Collini
NEOS NÖ

NEOS-Landesparteivorsitzende Indra Collini forderte einen Masterplan, um die Abhängigkeit von Gasimporten aus Russland so schnell wie möglich zu reduzieren. Weiters könnte man in Österreich mit dem derzeit bekannten Potenzial an tiefer Geothermie den Anteil der Fernwärmeversorgung aus erneuerbaren Energien um die Hälfte erhöhen. Gleichzeitig könne den Landwirten mit der Agro-PV eine doppelte Ernte ermöglicht werden - "einerseits durch ihre Feldfrüchte, andererseits durch Sonnenstrom".

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