Niederösterreich
Grüne für Rücknahme der Besuchersperre bei Sportevents
Georg Ecker von den nö. Grünen fordert die Rücknahme der "Sportsperre": "In NÖ werden Sportvereine an den Rand ihrer Existenz gebracht."
„In Niederösterreich werden gerade Sportvereine an den Rand ihrer Existenz gebracht“, sagt Grünen-Sportsprecher Georg Ecker. Er fordert Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Sportlandesrat Jochen Danninger (beide VP) auf, die Maßnahme, wonach bei der Ampelfarbe Orange kein Besuch von Sportveranstaltungen erlaubt sei, zurückzunehmen.
"Zurück zur Bundesregelung"
„Frau Landeshauptfrau muss hier wieder zurück zur Bundesregelung. Dieser Alleingang der ÖVP Niederösterreich ist eine Gefahr für das Sportland Niederösterreich“, sagt Ecker.
Ecker stimme zudem Sportminister Werner Kogler (Grüne) zu, dass eine Verlängerung des NPO-Fonds notwendig sei. „Was die Maßnahme in Niederösterreich betrifft, gilt aber für mich das Verursacherprinzip. Frau Landeshauptfrau hat für Niederösterreich im Alleingang beschlossen, Sportstätten zu sperren. Sie kann dieses Problem alleine wieder lösen“, schließt Ecker.
"Reger Austausch mit dem Bund"
Gestern hatte Sport- und Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger bereits betont: "Natürlich sind Zuschauer sportlich aber vor allem wirtschaftlich ein wesentlicher Bestandteil eines jeden Vereins. Aus diesem Grund brauchen wir jetzt sehr rasch eine Verlängerung des NPO-Unterstützungsfonds des Bundes bzw. einen wirkungsvollen Schutzschirm für unsere Sportvereine. Wir sind hier bereits im regen Austausch mit dem Bund und werden unsere Bemühungen weiter intensivieren, um hier rasch zu einer Lösung zu kommen. Denn eines ist klar: Die Vereine brauchen unsere Unterstützung.“
"90 Infektionen im letzten Monat"
"Um Sportveranstaltungen überhaupt noch zu ermöglichen, müssen diese ab Ampelfarbe Orange ohne Zuschauer stattfinden", konterte Bernhard Ebner, Landesgeschäftsführer der ÖVP Niederösterreich, am Dienstag die Kritik der Grünen. Sport sei einer von fünf Hauptverbreitungsbereichen von Covid-19 im Bundesland, hielt Ebner mit Verweis auf "rund 90 Infektionen im letzten Monat" fest.
"Keine Maßnahme, die zur Bekämpfung der Pandemie ergriffen wird, ist leichtfertig gesetzt", betonte der ÖVP-Landesgeschäftsführer außerdem. In Weiterführung der Corona-Ampel sei das Covid-19-Gesetzespaket mit den Stimmen von Volkspartei, SPÖ und Grünen im Nationalrat beschlossen worden, "damit die Bundesländer auf regionale Besonderheit reagieren können - so wie es Gesundheitsminister Anschober (Grüne) vorgesehen hat".
SP fordert Sportgipfel
SPNÖ-Klubobmann Reinhard Hundsmüller und Sportsprecher Rainer Windholz forderten bereits letzte Woche gemeinsam mit ASKÖ NÖ-Präsident Rupert Dworak die sofortige Einberufung eines Sportgipfels in Niederösterreich. Laut Landesvize Franz Schnabl soll dabei mit Vertretern diverser Sportarten und insbesondere aller Fußballligen, die SPÖ-Forderung einer Entschädigung in der Höhe von 1.500 Euro für Vereine bei der Austragung eines Geisterspiels diskutiert und im Landtag beschlossen werden.
„Wir brauchen diesen Sportgipfel besser heute als morgen, weil es für unsere Vereine in Niederösterreich Planungssicherheit geben muss! Sollte eine Sportveranstaltung Corona-bedingt ohne Zuschauer stattfinden müssen, so muss es zwingend eine Entschädigung für den betreffenden Heimverein geben. Wir werden einen Antrag im Landtag einbringen, der auf eine Entschädigung von 1.500 Euro pro Geisterspiel abzielt. Sollte dies für höherklassige Vereine nicht ausreichend sein, so wollen wir das beim Sportgipfel besprechen und sofortige Lösungen auf den Tisch bringen! Die Forderung von Landesrat Danninger den ‚NPO-Fonds‘ vom Bund zu verlängern, ist zwar richtig und wird auch unterstützt, es wird aber nicht reichen, die Verantwortung immer nur abzuschieben! Wir in Niederösterreich müssen Verantwortung übernehmen und sicherstellen, dass die Vereine in unserem Bundesland die Krise überleben“, so Schnabl.
Keine 3. Halbzeit
„Die Zeit drängt“, begründet Schnabl seinen weiteren Vorschlag: „Wir haben in der heutigen Regierungssitzung über die Covid-Verordnung bezüglich der Sportveranstaltungen gesprochen, sollte ein Bezirk in NÖ auf Orange geschalten sein und die Veranstaltung somit ohne Zuschauer vonstattengehen. Dieses Vorgehen würde vielen Vereinen in unserem Bundesland den finanziellen Boden unter den Füßen wegreißen – deswegen ist ein rasches Handeln das Gebot der Stunde. Wir wollen daher über die Möglichkeit für Vereine diskutieren, mit einem entsprechenden Konzept, Spiele auch mit Zuschauern austragen zu können. Um die Gefahr einer Ansteckung in der sogenannten 3. Halbzeit auszuschließen, soll die Schließung der Gastronomie nach Beendigung der Sportveranstaltung und das Verbot von alkoholischen Getränken während der Veranstaltung, als Begleitmaßnahmen zu einer sicheren Durchführung von Sportveranstaltungen beitragen. Dies ist als Kompromiss vorgesehen, sollte ein Bezirk auf Orange geschalten und Zuschauer somit verboten sein. So könnten wir wenigstens gewährleisten, dass unsere Vereine in dieser schwierigen Zeit Einnahmen lukrieren und somit ihr Überleben sichern können.“