Niederösterreich

Grünen sprechen sich gegen Garagenparks aus

Garagenparks verbauen laut den Grünen NÖ große Flächen, aber sie können nicht verboten werden. Diese Lücke in der Raumordnung soll geschlossen werden. 

Heute Redaktion
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Klubofrau der niederösterreichischen Grünen  Helga Krismer findet Garagenparks versiegeln den Boden.
Klubofrau der niederösterreichischen Grünen  Helga Krismer findet Garagenparks versiegeln den Boden.
Grünen NÖ

Bei der letzten Novelle des NÖ Raumordnungsgesetzes wurde eine neue Verwendung von gewerblich gewidmeten Flächen übersehen: Garagenparks, die vielerorts ein ungewolltes Bild in die Niederösterreichische Landschaft zeichnen. „Sie sind ein Ergebnis einer Gesellschaft im Überfluss. Große Flächen in Betriebsgebieten werden mit einer Aneinanderreihung von containerartigen Aufbewahrungseinheiten verbaut", bemängelt NÖ Grünen-Klubobfrau Helga Krismer.

"Garagen Cities" schießen wie Pilze aus dem Boden

"Das Geschäft scheint ein äußerst lukratives zu sein, schießen die „Garagen Cities“ doch wie Pilze aus dem Boden. Sie dienen vor allem im urbanen Raum des Wiener Umlandes als Zwischenlager, Abstellflächen, Ersatz für Keller- und Dachbodenabteile oder auch als Hobbyraum“, so Krismer. Als Beispiel nennt sie einen Garagenpark in Baden und einen nebenan in Traiskirchen. Mit dem Geschäftsmodell der Storages geht weiterhin wertvoller Boden ohne Ausgleich verloren.

Keinen Mehrwert

Die Flächen sind zu hundert Prozent versiegelt, weder mit Dachbegrünungen noch Photovoltaik ausgestattet. Es gibt auch keinen gesellschaftlichen Mehrwert, der diesen Flächenfraß etwas Positives abgewinnen könnte, wie die Schaffung von Arbeitsplätzen. „Derartig klimaschädliche Bauvorhaben kann sich Niederösterreich nicht mehr leisten. Ökologisch bedenklicher Flächenverbrauch ohne jeglichen Nutzen für Umwelt und Klima ist zu unterbinden“, fordert Helga Krismer.

Generelles Verbot angedacht

Laut ihr brauchen Gemeinden Instrumente in der Raum- und Bauordnung, um solche Bausünden verhindern zu können. Soweit es möglich ist, soll ein generelles Verbot ebenso angedacht werden, wie eine eigene Widmung „Bauland Lager-/Aufbewahrungseinheiten“ oder eine andere eng gefasste Widmungskategorie, damit zumindest Photovoltaik oder Dachbegrünung obligatorisch vorzusehen sind.

Antrag von der ÖVP abgelehnt

Auch die Bauordnung soll dahingehend verbessert werden, dass ein Aneinanderreihen von Nebengebäuden (Garagen) in Summe gar kein Bauwerk ergeben kann. Der rechtliche Rahmen soll soweit ausgereizt werden, damit diese Form des „Bodenmissbrauches“ gar nicht realisiert werden kann.

Der im Landtag vorgestellte Antrag wurde von der ÖVP leider abgelehnt. Helga Krismer abschließend: „Bodenschutz heißt sich um viele Einzelmaßnahmen hartnäckig anzunehmen. Das vermisse ich leider bei der ÖVP derzeit. Aber ich bohre auch gerne harte Bretter.“

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