Ob da jemand die Serie grüner Wahlniederlagen noch nicht verdaut hat? Sigrid Maurer, geschäftsführende Klubobfrau der Ökos, nützte ein Interview im "Kurier" zum politischen Rundumschlag.
Die Reaktion des steirischen Landeshauptmannes Christopher Drexler am vergangenen Wahlsonntag ("Fühle mich wie Bauernopfer") kategorisierte sie als "würdelos". Es sei "wirklich deplatziert, so billig zu versuchen, mit dem Fingerzeig auf andere von der eigenen Verantwortlichkeit abzulenken", so Maurer.
Härter ging die Grüne mit den Freiheitlichen ins Gericht. "Wenn ich mir jetzt nur den riesigen freiheitlichen Sektor anschaue, der die ganze Zeit grausig ins Plenum hinein brüllt, da wird einem wirklich schlecht", polterte sie im Talk mit "Kurier"-Chef Martin Gebhart.
Warum die Grünen so vehement als Koalitionspartner ausgeschlossen worden sind, wollte sie nicht beantworten: "Das müssen Sie die anderen fragen. Wir nehmen unsere Rolle an, wir können Opposition, wir konnten auch Regierung."
Die scheidende Umweltministerin Leonore Gewessler, die sich immer wieder Scharmützel mit der ÖVP geliefert hatte, verteidigte Maurer vehement: "Leonore hat ganz, ganz viele Dinge umgesetzt, die das Leben der Menschen in Österreich objektiv besser gemacht haben", so Maurer. Klimaschutz bedeute für sie "letztlich Menschenschutz" und auch "Freiheit", so die geschäftsführende Klubvorsitzende.
Wie berichtet, verloren die Grünen bei der Wahl in der Steiermark die Hälfte ihrer Wähler. Bei der Nationalratswahl büßten sie fast sechs Prozent ein und werden nicht mehr Teil der nächsten Bundesregierung sein.