Politik
Grüner Wien-Kandidat gegen "Gesetze dieses Landes"
Der letzte Listenplatz der Grünen für die Wien-Wahl sorgt für Empörung: In einem Interview spricht sich Abdelati Krimi gegen das Eherecht aus.
Das Sendungsformat heißt "Live mit Krimi" und wird in arabischer Sprache auf dem Portal InfoGrat ausgestrahlt. Krimi beantwortet darin Zuseherfragen, etwa zum Thema Eherecht und Scheidung. "Bei Allah, wir haben über dieses Thema schon einmal gesprochen", sagt Krimi. "Zum Wohlbefinden der Kinder wollen wir zwischen den Eltern schlichten … Wir werden versuchen, dieses soziale Problem zu lösen, obwohl wir gegen die Gesetze dieses Landes sind, weil diese Gesetze die Frau schützen und ihr die Obsorgerechte geben und auch die Rechte zur Erziehung der Kinder." Nachsatz: "Es ist ein großes Problem und wir werden es uns in Zukunft ansehen."
Veröffentlicht und auf Deutsch übersetzt hat die Passagen die Autorin Nina Scholz. Auf Facebook warf ihr Krimi Übersetzungsfehler vor. Er habe weder Österreichs Gesetze kritisiert noch Frauenrechte missachtet. Den laufenden Wahlkampf bezeichnet er als "geschmacklos".
Grüne warten bis Tag nach der Wahl
Die Grünen wollen sich mit der Causa befassen – aber erst am Tag nach der Wahl bei der Sitzung der Landesleitung. Landesgeschäftsführer Peter Kristöfel betont, "dass so eine Position nicht mit den grünen Grundwerten oder irgendeiner Position der Grünen vereinbar ist". Die Wiener Grünen-Chefin Birgit Hebein stellte sich dagegen hinter ihren Kandidaten, sprach von "Dirty Campaigning". Das Video könnte manipuliert worden sein.
