Sport
Grugger zurück in Kitz, wo er vor 9 Jahren fast starb
Wenige Sekunden änderten 2011 das Leben von Hans Grugger. Vor den Hahnenkammrennen blickt der "arbeitslose Lehrer" auf seinen Sturz auf zurück.
Am Freitag startet das 80. Hahnenkamm-Wochenende in Kitzbühel mit dem Super-G. Am Samstag folgt mit der Abfahrt die Königsdisziplin und das Highlight jeder Weltcup-Saison.
Über die Jahre hat die Streif schon viele Athleten abgeworfen. Wenige Stürze brannten sich dermaßen ins Gedächtnis der Ski-Fans wie jener von Hans Grugger. Der damalige ÖSV-Läufer stürzte 2011 im Training für die Abfahrt in der Mausefalle. Dieser Crash sollte sein Leben prägen.
Er denkt im Interview mit dem Schweizer "Blick" zurück: "An den Tag des Sturzes kann ich mich zwar nicht erinnern. Aber beim Anblick der Mausefalle werden in mir Erinnerungen an meine schwierige Reha-Zeit geweckt. Ich musste nach acht Tagen im Koma sehr hart dafür kämpfen, damit ich wieder ein normales Leben führen kann."
Grugger zog sich ein schweres Schädel-Hirn-Trauma und schwere Verletzungen an der Lunge zu. Er war in Lebensgefahr. Der heute 38-Jährige versuchte, sich zurück in den Weltcup zu kämpfen. Ohne Erfolg. 2012 beendete er seine Karriere.
Acht Jahre später schildert der gelernte Koch und Hotelkaufmann sein Leben nach dem Sturz. Er holte seine Matura nach und und schloss Ende 2019 ein Lehramt-Studium ab. Die Verletzung behinderte ihn auch so lange Zeit später noch: "Zu Beginn dieser Ausbildung hatte ich große Schwierigkeiten, weil mein Gehirn bereits nach fünfzehn Minuten Lernen übermüdet war."
Grugger wohnt mit seiner Frau Ingrid Rumpfhuber (Ex-Weltcup-Fahrerin) und seinen beiden Kindern im Salzbkammergut. Dort will er bleiben, darum muss er als "arbeitsloser Lehrer" im Moment noch eine passende Stelle abwarten.
In Kitzbühel ist er dieses Wochenende live dabei. Er ist für Ausrüster Head im Einsatz. Die Rückkehr in die Gamsstadt weckt für ihn nicht nur gute Erinnerungen ...