Österreich

Grüne fordern Aus für Skifahren im Gelände

Heute Redaktion
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Nach dem Lawinenunglück von Lech, wo der niederländische Prinz Johan Friso vor zwei Wochen verschüttet wurde und seitdem im Koma liegt, fordern die Grünen nun in einem Antrag Konsequenzen.

Nach dem Lawinenunglück von Lech, wo der vor zwei Wochen verschüttet wurde und seitdem im Koma liegt, fordern die Grünen nun in einem Antrag Konsequenzen.

Das Naturschutzgesetz gehöre nach Ansicht der Grünen in Hinblick auf neue Trends überarbeitet und verschärft. Ab Lawinenwarnstufe 3 sollte das Variantenskifahren massiv beschränkt werden. Dafür könnte sich Grünen-Klubobmann Johannes Rauch verstärkte Hinweise und schärfere Warnungen vorstellen.

Sicherheitsausrüstung Pflicht

Freerider sollen eine Sicherheitsausrüstung mitnehmen müssen. Während für Tourengeher Sonde, Piepser und Schaufel zur Standardausrüstung gehören, hätten Variantenfahrer oft gar nichts dabei, so Rauch. Der Anteil der Variantenfahrer bei Lawinenunfällen sei bei 59 Prozent am höchsten, während der Anteil der Skitourengeher bei Lawinenunfällen mit 23 Prozent deutlich geringer sei.

Dazu komme die Unerfahrenheit, vor allem von Touristen, die zu wenig über alpine Gefahren wissen. Hier seien die Liftbetreiber gefordert, so Rauch. Es werde mit Freeriden geworben, allerdings ohne ein Wort über Schutzausrüstung oder alpine Gefahren zu verlieren. Das sei so, als ob der Alpenverein Werbung für seilfreies Klettern ohne Helm machen würde: „Kein Mensch kommt auf diese Idee“, meinte Rauch.

Versicherungspflicht

Zudem brauche es eine Versicherungspflicht. Das brächte auch dem Land etwas, denn zahlreiche ausländische Skifahrer würden in Vorarlberger Spitälern behandelt ohne dass sie ihre Behandlungskosten bezahlen würden. Dabei würden mehrere tausend Euro im Jahr verloren gehen. Eine Versicherungspflicht könnte dies verhindern, meinte Rauch.

"Kommt Verbot für Schwimmen im Wörthersee gleich"

Ein Lecher Einheimischer findet die Einschränkung des Fahrens im freien Gelände "idiotisch". Daniel K.: "Das ist so, als würde man Schwimmen im Wörthersee verbieten." Er pocht auf das Recht des Menschen auf den freien Zutritt zur Natur. "Man kann ja auch nicht das Spazierengehen im Wald verbieten, wenn einmal ein starker Wind bläst", ärgert sich der Lecher über die Forderung der Grünen.

 

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