Österreich

Ellensohn oder Kraus – wer folgt Vassilakou nach?

Nachdem Maria Vassilakou ankündigte, nicht mehr als Spitzenkandidatin anzutreten, ist der Kampf um die Spitze entbrannt.

Heute Redaktion
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David Ellensohn (l.) und Peter Kraus bewerben sich um den Posten als Spitzenkandidat der Wiener Grünen
David Ellensohn (l.) und Peter Kraus bewerben sich um den Posten als Spitzenkandidat der Wiener Grünen
Bild: picturedesk.com

Die grüne Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou hat am Sonntag in einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz bekannt gegeben, dass sie 2020 nicht mehr als Spitzenkandidatin für die Wiener Grünen zur Verfügung stehen wird. Damit ist der Kampf um die Spitze entbrannt. Als Kandidaten sind in den vergangenen Wochen bereits Peter Kraus und David Ellensohn in den Ring gestiegen.

Peter Kraus hat am 19. August als erster seine Kandidatur bekannt gegeben. Der 31-Jährige gilt vielen als "politischer Ziehsohn" Vassilakous, war er doch rund fünf Jahre lang ihr stellvertretender Büroleiter. Inzwischen ist Kraus Wiener Gemeinderat und Sprecher der "Grünen Andersrum", die sich für die Rechte von Homo- und Transsexuellen, stark machen.

Der 31-Jährige setzt in seinem Bewerbungsvideo auf Facebook vor allem auf Sozialthemen. Er wird dem "Realo"-Flügel der Wiener Grünen zugerechnet. Für ihn spricht sicherlich seine Jugend, die zum Projekt der Erneuerung und Verjüngung passt.

Nachwuchs-Hoffnung contra streitbaren Veteran

David Ellensohn ist dem gegenüber bereits ein Veteran in der Stadtpolitik und versteht sich als grüner Klubchef im Wiener Gemeinderat auf markige Sager und Kanten. Er stieg nach Kraus in den Ring und war es auch, der Vassilakou in den vergangenen Tagen auch öffentlich nahegelegt hat, an der Spitze Platz zu machen. Ellensohn fordert von den Grünen, ihr Profil gegenüber dem Koalitionspartner SPÖ zu schärfen.



Zuletzt hatte Ellensohn, der dem "Fundi"-Flügel der Wiener Grünen zugerechnet wird, in Bezug auf die Vorfälle in Chemnitz heftig gegen die türkis-blaue Regierung ausgeteilt. Gleichzeitig ist er mit 55 Jahren sogar älter als Vassilakou, was wohl nicht gerade ein Zeichen für Verjüngung wäre.

"Fairer Wettbewerb der Ideen und Visionen"

Bei ihrer Pressekonferenz am Sonntag sprach Vassilakou keinem der beiden Kandidaten ihre Unterstützung aus. Sie forderte stattdessen einen "fairen Wettbewerb der Ideen und Visionen" sowie eine "Erneuerung", die sie allerdings nicht unbedingt an eine altersmäßige Verjüngung knüpft.

In einer Premiere dürfen nicht nur Parteimitglieder sondern alle Interessierten, die sich anmelden, über den neuen grünen Spitzenkandidaten für Wien mit abstimmen. Bis zum Mittwoch können sich Kandidaten noch anmelden, derzeit sieht es jedoch nach einem Duell aus.

(red)