Politik

Grüne wollen Hofer nicht als 3. Präsidenten

Heute Redaktion
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Entgegen der langjährigen Tradition wollen die Grünen nicht, dass die FPÖ den dritten Nationalratspräsidenten stellt. Sie bringen eine Gegenkandidatin.

In der ersten Nationalratssitzung nach der Wahl werden nicht nur die Abgeordneten angelobt, sie müssen auch ihre ersten Pflichten wahrnehmen. So etwa die Wahl der Nationalratspräsidenten. Dabei dürfte es diesmal ungemütlich werden.

Hofer unerwünscht?

Die traditionelle Vorgangsweise, derzufolge die drei stärksten Parteien die Nationalratspräsidenten stellen, wollen die frisch neu eingezogenen Grünen in Frage stellen. Sie wollen Norbert Hofer (FPÖ) nicht als Dritten Nationalratspräsidenten haben.

Stattdessen stellen sie eine Gegenkandidatin auf, Abgeordnete Eva Blimlinger (58), zuletzt Chefin der Universitätenkonferenz.

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Werner Kogler will vor der Wahl an die anderen Fraktionen appellieren, die übliche Vorgangsweise einmal links liegen zu lassen. Blimlinger selbst findet, dass die Besetzung dieses Amtes ein Signal für ein "weltoffenes, zukunftsorientiertes Österreich".

Auch das hat Tradition

Bei näherem Betrachten ist aber auch ein grüner Gegenkandidat zu blauen Nationalratspräsidenten kein Novum, sondern hat auch schon Tradition.

Im Jahr 2008 etwa, als Martin Graf (FPÖ) zum Dritten Nationalratspräsidenten gewählt wurde: Damals stellten die Grünen, die gegen den Burschenschafter Graf waren, einen gewissen Alexander Van der Bellen als Gegenkandidaten auf. Erfolglos.

Und auch gegen Thomas Prinzhorn (FPÖ) als Nationalratspräsidenten versuchten die Grünen es mit der Kandidatin Terezija Stoisits. Das war 1999. Weitere Gegenkandidaten gab es auch in den Jahren 1996, 1994 und 1990, wie der "Standard" am Mittwoch auflistete.