Österreich

Grüne ziehen im Sommer mit Erdkugel durch Wien

Den ganzen Sommer über will die designierte Vizebürgermeisterin Birgit Hebein mit den Wienern übers Klima reden. Die Erde ist immer mit dabei.

Heute Redaktion
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Die Wiener Grünen starten im Sommer ihre Klima-Tour durch Wien (v.l.n.r.: Die designierte Vizebürgermeisterin Birgit Hebein und Umweltsprecher Rüdiger Maresch).
Die Wiener Grünen starten im Sommer ihre Klima-Tour durch Wien (v.l.n.r.: Die designierte Vizebürgermeisterin Birgit Hebein und Umweltsprecher Rüdiger Maresch).
Bild: Sabine Hertel

Die Grünen Wien starten ihre Klima-Tour durch die Wiener Bezirke. Mit der fast sechs Meter hohen Erdkugel mit der Aufschrift "Es gibt keinen Planet B" touren die Grünen und die designierte Vizebürgermeisterin Birgit Hebein in den nächsten Monaten durch Wien. In sogenannten "Klima-Dialogen" wollen sie mit den Menschen über Klimaschutz und Maßnahmen dazu sprechen und Unterschriften für die überparteiliche Klimaschutzpetition, initiiert von Rudi Anschober, sammeln.

"Ich möchte mit den Menschen über das Klima reden. Die Klimakrise hat dramatische Auswirkungen und ist die größte Herausforderung, der wir uns jetzt stellen müssen. Doch der Dialog mit den Menschen ist kein Dialog mit Angst, sondern mit Aufklärung und mit dem Aufzeigen von Alternativen" so Hebein.

Wien handle und biete zahlreiche ökologische Alternativen an, wie etwa die Förderung von E-Mobilität, den Ausbau der Öffis, Carsharing-Modelle oder ein Fokus auf ökologisches Bauen und Heizen durch die neue Wiener Bauordnung.

Neue Förderung für "natürliche Klimaanlagen"

"Wir haben gemeinsam mit der SPÖ acht Millionen Euro für zusätzliche Bäume in den Bezirken aufgestellt. Bäume sind die natürlichen Klimaanlagen in der Stadt, die die Hitze im Sommer reduzieren", so Hebein. Der gestrige Spatenstich für den Umbau der Rotensturmstraße mit Begegnungszone, neuen Bäumen, Brunnen und Sitzgelegenheiten – "Heute" hat berichtet – sei hier ein Vorbild für ganz Wien.

"Brauchen starke Reduktion des Autoverkehrs"

Allerdings müssen die Treibhausgase und der CO2-Ausstoß weiter reduziert werden. "Dazu braucht es vor allem eine starke Reduktion des Autoverkehrs und den Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel. Also: Nein zur dritten Piste und Nein zur Lobauautobahn", ergänzt der Umwelt- und Verkehrssprecher der Grünen Wien, Rüdiger Maresch. Auch eine offene Diskussion über die Einführung der Citymaut, um die 200.000 PKWs, die täglich nach Wien reinstauen, deutlich zu verringern, dürfe kein Tabu mehr sein. Doch ebendiese hatte Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) bisher abgelehnt.

Wien will Null-Autoabgase bis 2050

Die Smart City Strategie, die Anfang der Woche präsentiert wurde, sieht die drastische Senkung der CO2 Emissionen im Verkehrssektor vor: Um 50 Prozent bis 2030 und um 100 Prozent bis 2050. Auch beim Endenergieverbrauch des Verkehrssektors sei das Ziel der Smart City Strategie, eine Reduktion pro Kopf um 40 Prozent bis 2030 und um 70 Prozent bis 2050 zu erreichen.

Weiters will Hebein Vorzeigeprojekte wie die "Kühle Meile Zieglergasse" mit Abkühlstationen, Begrünungen und Sitzmöglichkeiten forcieren. "Wir brauchen Kühle Meilen in ganz Wien. Denn gerade die, die die sich keinen Urlaub außerhalb der Stadt leisten können, leiden am meisten unter der Hitze im Sommer", betont sie.

Die Klima-Tour der Grünen startet nächste Woche und soll über den Sommer fortgesetzt werden. (lok)