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Grüne zu Polizeipferden: "Wer räumt Kacke weg?"

Heute Redaktion
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Rot-Grün spricht sich vehement gegen eine berittene Polizei in Wien aus.
Rot-Grün spricht sich vehement gegen eine berittene Polizei in Wien aus.
Bild: EPA

"Es gibt dazu keine Gespräche mit der Stadt", räumt Umweltstadträtin Sima mit "blauen Pferde-Phantasien" auf. Grünen-Umweltsprecher Maresch sorgt sich um die "Pferdeäpfel".

"Laut Medienberichten gibt es erste konkrete Schritte für die berittene Polizei in Wien, gleich vorweg: Das stimmt nicht. Es gibt keine Gespräche mit der Stadt", stellt Umweltstadträtin Ulli Sima (SPÖ) klar. Sie vermutet hinter den neuesten Ankündigungen, in Wien eine berittene Polizei einzuführen einen "verzweifelten Versuch der FPÖ, vom Nazi-Lieder-Skandal abzulenken".

Pferdepolizei für Sima "sinnlose Einrichtung"



Für Sima handelt es sich bei der berittenen Polizei um eine "sinnlose Einrichtung", die von Seiten der Stadt "keinesfalls" unterstützt werde. "Selbst die Polizeigewerkschaft lehnt den Kickl-Plan entschieden ab. Ich schätze die Arbeit der Wiener Polizei ausserordentlich, fordere bestmögliche Unterstützung und Ausstattung für die Kollegen. Dienst-Pferde sind wirklich das letzte, das sie und wir dafür brauchen", ist Sima überzeugt.

"Natürlicher Fluchtinstinkt" müsste unterdrückt werden

Eine berittene Polizei sei aus Tierschutz-Sicht "klar abzulehnen", jede Dressur in Richtung Polizeipferde würde der artgemässen Haltung der Tiere widersprechen. "So müßte etwa der natürlich Fluchtinstinkt bei vielen Einsätzen – wie bei Demonstrationen – unterdrückt werden. Als Tierschutzstadträtin lehne ich das strikt ab!", so Sima.

Als Umweltstadträtin gehe es ihr auch um Sauberkeit: "Wir haben hier viel Erfahrung mit den Fiakerpferden, die letztendlich 2004 mit Pooh-bags ausgestattet wurden, eine eigene Kehrmaschine reinigt 7 Tage die Woche – tagsüber trocken, nachts nass – die Fiaker-Routen. Trotzdem gibt es immer wieder Beschwerden. Es ist für mich völlig inakzeptabel, dass nun aufgrund der FPÖ-Phantasien in der ganzen Stadt Pferdemist herumliegen soll."

Grünen-Umweltsprecher: Räumt FPÖ die Kacke weg?

Auch Grünen-Umweltsprecher Rüdiger Maresch ist gegen den Kickl-Plan: "Wer räumt die Kacke weg? Die Polizei? Die FPÖ?", fragt er. "Oder sollen die Polizei-Pferde Windeln bekommen?" Aber er hat auch Sicherheitsbedenken: "Was passiert, wenn ein Pferd durchgeht und etwas beschädigt oder gar jemanden verletzt?" Und auch aus Tierschutzsicht spricht sich Maresch gegenüber "Heute" klar gegen eine berittene Polizei in Wien aus. "Die Grünen werden das sicher nicht unterstützen", so Maresch. (ck)