Österreich

Grünen-Protest wegen Schrebergärten im Grünland

Heute Redaktion
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Bild: Heute/Steinbacher

Eine geplante Kleingartensiedlung mit 35 Parzellen in Kreisbach bei Wilhelmsburg (St. Pölten) sorgt seit fünf Jahren für Aufregung. Im Februar soll jetzt das rund 7.000 Quadratmeter große Grundstück auf Grünland-Kleingarten endgültig umgewidmet werden. Grünen-Chefin Helga Krismer bezeichnet das Vorhaben als Schildbürgerstreich.

"Diese Verhüttelung gefährdet den Erholungsraum massiv, verschandelt die Natur und wertvolles Grünland geht verloren," kritisiert Helga Krismer das Projekt und fordert den zuständigen Landesrat Pernkopf auf, sich für den Erhalt des Kreisbachtales einzusetzen.

Grünen-Gemeinderätin Sabine Hippmann kämpft im Gemeinderat von Wilhelmsburg vehement gegen die geplante Siedlung und begründet ihre Ablehnung im "Heute"-Gespräch: "Hier wird Wohnraum geschaffen und keine Kleingartensiedlung angelegt. Man lockt Siedler hierher, die Stadt hat aber keine Einnahmen – nur der Mist bleibt hier." Zusätzlich kritisiert die Gemeinderätin eine vorgeschriebene zwei Meter hohe, blickdichte Wand entlang der Straße.

Laut NÖ Kleingartengesetz ist der Einbau von Kaminen in den Hütten verboten, sie dürfen auch anderwertig nicht beheizt werden, auch eine Ganzjahresnutzung ist nicht erlaubt.

Grundstücksbesitzer Martin Lampl ist über den neuerlichen Protest verärgert: "Mir werden seit Jahren immer wieder nur Prügel vor die Füße geworfen, mit dubiosen Begründungen will man mein Projekt stoppen. Ich locke niemanden hierher. Die Siedlung soll vorrangig den Wilhelmsburgern aus den Gemeindebauten, die Natur und gute Luft erleben wollen, zur Verfügung stehen."

Ähnlich sieht das auch Bürgermeister Rudolf Ameisbichler (SP): "Die Grünen wollen mit ihrer Aktion nur politisches Kleingeld sammeln. Aus meiner Sicht ist bei dem Projekt alles in Ordnung."

Laut dem Stadtchef liegen vom Land positive Gutachten für die Umwidmung vor: "Es wurde intensiv geprüft und grünes Licht gegeben."

In der Gemeinderatssitzung Mitte Februar soll das Grundstück jetzt endgültig auf Grünland-Kleingarten umgewidmet werden.

Martin Lampl zufrieden: "Endlich, dann kann ich die Parzellen verkaufen." Im Frühjahr will er im Wilhelmsburger Volksheim sein Projekt den Interessenten vorstellen und Preise und Größen bekanntgeben.