Österreich

Grüner Ring soll Grünzonen in Ostregion schützen

Das "größte Regionalplanungsprojekt in der Geschichte Niederösterreichs" soll Grünräume in der Ostregion und um Wien sichern.

Heute Redaktion
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In der Ostregion und um Wien sollen Agrar- und Grünräume in einem "Grünen Ring" gesichert werden. Der Start zum laut Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (VP) "größten Regionalplanungsprojekt in der Geschichte Niederösterreichs" erfolgte am Mittwoch mit einer Pressekonferenz in St. Pölten. Bei dem Projekt sollen Potenziale für Siedlungsentwicklung und Betriebsflächen definiert, aber auch Siedlungsgrenzen und erhaltenswerte Landschaftsteile verordnet werden.

Entstehen sollen vernetzte Grünräume vom Biosphärenpark Wienerwald bis zum Nationalpark Donau-Auen und vom Weinviertel und Marchfeld bis zum Leithagebirge.

"Wir wollen den 'Grünen Ring' rund um Wien schließen", sagte Pernkopf, der in der Landesregierung u.a. für Raumplanung zuständig ist. Der Verkehrs-, Siedlungs- und Nutzungsdruck in der Ostregion mit rund 2,5 Millionen Einwohnern sei groß. Daher sollen mit klaren Spielregeln und Grenzen sowie Widmungsverboten Agrar- und Grünräume vor Verbauung bzw. Verbrauch geschützt werden.

Kein "Siedlungsbrei" in der Ostregion

"Wir wollen keinen Siedlungsbrei, kein Zusammenwachsen der Ortschaften, sondern klar definierte Entwicklungsräume und Siedlungsgrenzen", sagte Pernkopf. Mit dem nun vorgestellten Projekt werde eine Idee des Jugendstilarchitekten Otto Wagner vollendet. Pernkopf wies auch auf das große Bevölkerungswachstum in den vergangenen zehn Jahren hin: plus 6 % Mödling, plus 10 % Gänserndorf, plus 12 % Bruck.

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In den kommenden Tagen bzw. Wochen beginnen zwei Leitplanungen im Bezirk Gänserndorf und im Gerichtsbezirk Schwechat. Beim Start sollen Vertreter aller Gemeinden anwesend sein, dann soll gemeinsam mit Experten gearbeitet werden. Der Prozess soll rund eineinhalb Jahre dauern. Im Nordraum Wien, im Wienerwald und im Bezirk Mödling ist die Leitplanung bereits abgeschlossen. Dazu kommen Projekte wie "LENA" zum Erhalt und zur Weiterentwicklung einer identitätsstiftenden Baukultur im Römerland Carnuntum, die Revitalisierung des Petersbachs in Vösendorf, ein Ökologiekonzept für Fischamend und Rauchenwarth, der Regionalpark "Drei Anger" in Gerasdorf, Wien-Floridsdorf und -Donaustadt sowie ein Projekt zur ökologischen Verbesserung der Windschutzgürtel in der Airportregion.

Thomas Knoll, Geschäftsführer von knollconsult und Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Landschaftsarchitektur, betonte die Bedeutung von gemeinde- und länderübergreifender Zusammenarbeit. Es sei wichtig, sich etwa bei Grünräumen an der Stadtgrenze mit der Stadt Wien abzustimmen. Er betonte auch mit Blick auf den Klimawandel: "Grünräume sind die wichtigste Strategie für Klimaanpassung." (wes)