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"Die Gruppe hatte keine Chance"

Heute Redaktion
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Vier Deutsche starben im Wallis in einer Lawine (Archivfoto)
Vier Deutsche starben im Wallis in einer Lawine (Archivfoto)
Bild: iStock

Bei einem Lawinenniedergang im Gebiet der Grünhornlücke in der Gemeinde Fieschertal in der Schweiz wurden am Freitag vier Skitourengänger verschüttet.

Im Rahmen der Suchaktion konnten vier Personen am Samstagnachmittag nur noch tot geborgen werden. Die Gruppe aus Deutschland brach am Freitag, 26. April gegen 9 Uhr von der Finsteraarhornhütte über die Grünhornlücke mit Ziel Konkordia Hütte auf.

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Reinhard Bittel von der Bergrettung Goms war bei der Rettungsaktion dabei. "Die Gruppe hat am Donnerstagabend in der Finsteraarhornhütte übernachtet", sagt er. Am Freitag hätten sie zur Konkordiahütte gewollt. "Dort kamen sie allerdings nicht an. Im Gebiet der Grünhornlücke wurden sie von einer Lawine, die seitlich vom Berg abging, überrollt. Die Gruppe hatte keine Chance."

Rettungsflug ohne Ergebnis

"Wären nicht alle vier verschüttet worden, hätte vielleicht jemand noch Alarm schlagen können", sagt Bittel. Bereits am Freitagabend sei ein Suchflug durchgeführt worden, nachdem der Hüttenwart die Rettung alarmiert habe. "Der Flug blieb allerdings ergebnislos."

Am Samstagmorgen hätten sich die Retter wieder zusammengefunden. "Wegen dem schlechten Wetter konnten wir aber erst um halb zwei Uhr mit der Suche beginnen. Unterhalb der Grünhornlücke stiessen wir dann auf die Verschütteten», so Bittel. Es seien acht Personen von der Bergrettung und zwei Helikoptermannschaften involviert gewesen.

Identifizierung der Opfer ist im Gange

Involviert waren Einsatzkräfte der Rettungsstation Goms. Gefunden wurden die Verschütteten mittels Lawinenverschütteten-Suchgerät zwischen der Grünhornlücke und der Konkordiahütte, auf einer Höhe von 3110 m. ü. Meer. Die vier Skitourengänger konnten nur noch tot aus den Schneemassen geborgen werden.

Die Identifizierung der Opfer ist im Gange. Die Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet. Insgesamt kamen damit laut Angaben des WSL-Instituts für Schnee- und Lawinenforschung in den Schweizer Bergen in diesem Winter bereits 19 Menschen bei Lawinenunglücken ums Leben. (dmo)