Welt

Guantanamo-Häftling übersiedelt nach Italien

Humanitäre Geste: Nach mehr als 14 Jahren im US-Gefangenenlager Guantanamo auf Kuba wurde ein Insasse aus dem Jemen nach Italien überstellt.

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: Reuters

 

Erleichterung: Der 41-jährige Fayiz Ahmad Yahia Suleiman war seit 2002 in Guantanamo gefangen. Bereits im Jänner 2010 wurde seine Überstellung genehmigt, doch erst jetzt konnte der in Saudi Arabien geborene Mann nach Italien gebracht werden, teilte das US-Verteidigungsministerium in Washington mit.

Das Pentagon dankt Italien: "für ihre humanitäre Geste und die Bereitschaft, die anhaltenden Bemühungen der USA zur Schließung des Gefangenenlagers zu unterstützten".

Bei seinem Amtsantritt im Jahr 2009 versprach Präsident Obama das Gefangenenlager Guantanamo zu schließen. Doch rechtliche Probleme und der heftige Widerstand des Kongress haben das verhindert. Das Parlament verweigerte die finanziellen Mittel für die Abwicklung des Lagers und blockierte die Verlegung von Guantanamo-Häftlingen in andere US-Gefängnisse. 

Noch 78 Gefangenen

Vor seinem Abtritt unternahm Obama einen letzten Versuch das Lager zu schließen. Seit der Eröffnung im Jahr 2002 wurden 780 Personen in das Lager gebracht, jetzt sind es noch 78. Noch bis zum Ende seiner Amtszeit will Obama 28 von ihnen umsiedeln, wobei 21 von den Gefangenen Jemeniten sind, welche die US-Regierung nicht in ihr kriegszerrüttetes Land zurückschicken will. Die Ausreise in andere Länder wurde bereits von den US-Behörden genehmigt. Die restlichen sollen in US-Gefängnisse kommen, ob das gelingt ist fraglich.