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Gudenus: Idee für FPÖ-Verein kam von Doskozil

Johann Gudenus erklärte in einem TV-Interview, dass die Idee für den umstrittenen FPÖ-nahen Verein ISP von Hans Peter Doskozil stamme.

Heute Redaktion
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Johann Gudenus
Johann Gudenus
picturedesk.com

In einem Interview mit dem TV-Sender "Puls 24" sagte der ehemalige FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus, dass der Vorschlag für das FPÖ-nahe Institut für Sicherheitspolitik (ISP), über das Parteispenden verschleiert worden sein könnten, nicht von der freiheitlichen Partei gekommen sei. Der damalige SPÖ Verteidigungsminister und jetzige burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil habe Gudenus dazu geraten.

"Das war eine Idee, die mir zugetragen wurde von Herrn Landeshauptmann Doskozil, wie er damals noch Verteidigungsminister war", betonte der frühere FPÖ-Politiker am Freitag auf "Puls 24". Doskozil habe angerufen und gesagt, auch andere Parteien wie ÖVP und SPÖ hätten jeweils "zwei bis drei Vereine, die vom Verteidigungsministerium bis zu 200.000 Euro im Jahr bekommen", schilderte Gudenus. Weiters soll Doskozil gesagt haben: "Die FPÖ hat noch keinen. Wie wäre es, wenn ihr so einen macht?"

Büro von Doskozil dementiert

Für Gudenus hielt es für eine gute Idee und verteidigte die Arbeit des Vereins "weil sehr, sehr viel passiert ist, was Sicherheitspolitik, Strategie und dergleichen betrifft." Im Ibiza-Video erklärte Strache noch der vermeintlichen Oligarchin, dass man über solche Vereine Parteispenden am Rechnungshof vorbeischleusen kann. Derzeit beschäftigt sich der U-Ausschuss mit dem Thema.

Das Büro von Hans Peter Doskozil wies die Behauptungen von Gudenus entschieden zurück. Die Darstellung des früheren FPÖ-Politikers sei "falsch". Der besagte Verein habe in der Amtszeit Doskozils als Verteidigungsminister "keinen Cent bekommen." Dem Landeshauptmann seien zudem "keine Vereine bekannt, die zur Finanzierung von Parteien dienen". Er würde das auch nicht dulden.

ÖVP will Doskozil in Ibiza-U-Ausschuss laden

Die ÖVP will Doskozil nach den Aussagen von Gudenus als Auskunftsperson in den "Ibiza"-Untersuchungsausschuss laden.  SPÖ-Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch kritisierte dies scharf: "Der Versuch, den erfolgreichen Landeshauptmann Doskozil anzupatzen, ist ein billiges und durchschaubares Ablenkungsmanöver, wenige Tage bevor Kanzler Kurz und Finanzminister Blümel für den U-Ausschuss geladen sind."