Wien

Pool mitten in Wien: Morgen wird am Gürtel geplanscht 

Ab Samstag wird der Gürtel zur Freizeitoase mit Pool. Bevor es aber losgeht, wird an der Verbindungsbrücke noch fleißig gearbeitet. 

Louis Kraft
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    Am 8. August wird der Gürtel zur Freizeitoase.
    Am 8. August wird der Gürtel zur Freizeitoase.
    Denise Auer

    Das Projekt "Gürtelfrische West" zwischen Innerem und Äußerem Gürtel hat im Vorfeld für viele Diskussionen gesorgt. Während die Initiatoren, die Bezirkschef des Neubau Markus Reiter (G) und von Rudolfsheim-Fünfhaus Gerhard Zatlokal (SPÖ) darin ein tolles Angebot zur Nutzung des öffentlichen Raums und der Begegnung sehen, gingen etwa die FPÖ und das Team Strache gegen das Projekt auf die Barrikaden.

    Gürtel-Pool wird am Samstag nachmittag eröffnet

    Genutzt hat's nichts, ab Samstag wird der Gürtelbereich zum öffentlichen Swimming-Pool. Um bis zur Eröffnung am 8. August um 14 Uhr alles fertig zu bekommen, wird auf den sieben Spuren zwischen Stollgasse (Neubau) und Felberstraße (Rudolfsheim-Fünfhaus) fleißig gewerkt. Bereits fertig aufgebaut waren gestern Nachmittag das Buslabor (ein ausrangierter Linienbus der Wiener Linien, in dem Workshops stattfinden sollen und in dem man, nach Voranmeldung, auch übernachten kann), auch die Holzbühne nahm langsam Gestalt an. 

    Da das Projekt die Gürtelbrücke über die U6 zur Freizeitoase machen soll, wurde natürlich auch für Liegestühle und das entsprechende Grün gesorgt. "Neben einem Rollrasen bekommt die 'Gürtelfrische West' auch Pflanzen", erklärt Susanne Haider von der Kommunikationsagentur art:phalanx. Diese ist zuständig für die Planung der temporären Oase.

    Bademeister achtet auch Abstandsregeln und den Wechsel der Badegäste

    Der Mittelpunkt der "Gürtelfrische", der Pool selbst, wird erst heute, Freitag, fertig aufgebaut. Mit den Ausmaßen von vier mal neun Metern und einer Tiefe von 1,38 Metern böte dieser genug Platz für zahlreiche Badegäste. Aufgrund der Corona-Sicherheitsbestimmungen wird die Anzahl aber begrenzt: "Gleichzeitig dürfen sechs Personen in den Pool. Ein Bademeister vor Ort achtet darauf, dass alles sicher bleibt und gewährleistet einen Wechsel der Badegäste", erklärt Haider gegenüber "Heute". So soll sichergestellt werden, dass jeder, der baden will, das auch kann.

    Bis Ende August steht der Gürtel-Pool täglich von 10 bis 22 Uhr als neues, wenn auch kleineres öffentliches Schwimmbad bei freiem Eintritt zur Verfügung. "Was in den städtischen Bädern gilt, gilt auch im 'Gürtel-Pool'. Das reicht von Abstandsregeln bis hin zur Wasserqualität", betont Haider. 

    Security-Dienst sorgt für Ruhe in der Nacht

    Um den Befürchtungen vieler Anrainer, dass die Gürtelfrische zu einer nächtlichen Lärmquelle werden könnte, entgegen zu wirken, hat art:phalanx einen Security-Dienst beauftragt. Die Mitarbeiter sorgen auch in der Nacht dafür, dass auf dem öffentlich zugänglichen Areal alles ruhig und sicher bleibt. 

    Ein bisschen lauter wird es aber wohl bei der Eröffnung der Holzbühne werden: Am Samstag um 19.30 Uhr sorgt die Queer Show "House of King" für Sommer-Stimmung, danach übernimmt ein DJ. 

    Opposition übt scharfe Kritik

    So gar keine Freude mit der Gürtel-Frische haben FPÖ, ÖVP und das Team Strache. Vizebürgermeister Dominik Nepp (FPÖ) bezeichnete den Gürtel-Pool als "Geldvernichtungsaktionen, die nichts bringen außer weitere grüne 'Denkmäler' auf Kosten der Steuerzahler". Der Verkehrssprecher der ÖVP Wien Manfred Juraczka sieht in dem Projekt den "nächsten Anschlag auf Wiens Verkehrsadern". Heinz-Christian Strache sieht sogar die Gesundheit gefährdet und kritisiert die "Schikane gegen die Wiener Autofahrer". 

    Bezirkschef will Areal jährlich nutzen

    Nach Ende des Projekts soll die Gürtelfrische West dann auch an anderen Orten in Wien zum Einsatz kommen. Wie berichtet, wurde das Projekt ja deswegen umgeplant, damit es mobiler wird und künftig etwa in Stadterweiterungsgebieten verwendet werden kann. Durch diese Konzeptänderung hat sich der Start des Projekts um eine Woche verzögert. 

    Die Kosten von 150.000 Euro wird zwischen den Bezirken 7 und 15 geteilt, wobei der Neubau ein Drittel zahlt, der 15. Bezirk die übrigen zwei Drittel. Und Bezirkschef Zatlokal plant schon jetzt eine Rückkehr: Er will die Verbindungszone zwischen 7. und 15. Bezirk auch in den nächsten Jahren als Veranstaltungsraum im Sommer nutzen. 

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