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"Guild Wars 2: End Of Dragons" im Test – Wunderschön

Lange warteten MMO-Fans, nun ist die neue Erweiterung "End of Dragons" für "Guild Wars 2" da – und sie zählt zum Schönsten, das Games zu bieten haben.

Rene Findenig
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"End of Dragons" ist eine ambitionierte Erweiterung, die "Guild Wars 2" auf ein neues Level hebt.
"End of Dragons" ist eine ambitionierte Erweiterung, die "Guild Wars 2" auf ein neues Level hebt.
Arenanet

Bereits zwei Mal durften wir vorab in die neue Spielwelt von "Guild Wars 2" für PC aus dem Hause Arenanet eintauchen und die Erweiterung "End of Dragons" anspielen, nun ist es endlich soweit und alle Zocker dürfen ebenfalls loslegen. Zeit also, unsere Vorschau-Eindrücke um die finale Testbewertung zu erweitern. Schon gleich zu Beginn lässt sich sagen: "Guild Wars 2" bekam immer richtig gute Erweiterungen, "End of Dragons" ist aber nicht nur spielerisch, sondern auch grafisch die beste.

Die dritte Erweiterung des Hauptspiels zeigt wieder einmal, für was "Guild Wars 2" so bekannt ist, nämlich wie viel Arbeit und Detailliebe die Entwickler in den Titel stecken. Das zeigt sich auch gleich mit der Ankunft des neuen und asiastisch angehauchten Kontinents Cantha, der mit der Provinz Seitung auf der Insel Shing Jea, der Stadt Neu-Kaineng, dem Drachen-Ende im Jademeer und der Echowald-Wildnis im Echowald aufwartet. Screenshots will man da am laufenden Band machen.

Was "Guild Wars"-Spieler kennen und lieben

"Guild Wars"-Kenner werden dabei zum Teil tolle Erinnerungen an den ersten "Guild Wars"-Teil haben, denn "End of Dragons" bietet nicht nur neue Schauplätze, sondern lässt uns an mehr Orte zurückkehren, die man aus dem ersten Teil kennt. Beeindruckend ist dabei vor allem der optische Wandel, etwa des Echowaldes: Bewundernswert ist, wie viel Arbeit in diese und andere Umgebungen geflossen sind – der Echowald ist saftig grün aufgeblüht und nicht mehr eine Steinwüste.

    Die dritte Erweiterung des Hauptspiels zeigt wieder einmal, für was "Guild Wars 2" so bekannt ist, nämlich wie viel Arbeit und Detailliebe die Entwickler in den Titel stecken. 
    Die dritte Erweiterung des Hauptspiels zeigt wieder einmal, für was "Guild Wars 2" so bekannt ist, nämlich wie viel Arbeit und Detailliebe die Entwickler in den Titel stecken.
    Arenanet

    Direkt ins Geschehen stürzen darf man sich dort auch mitsamt den neuen Mounts. Die Belagerungsschildkröten zeigen gleich eine herrliche Mechanik: Ein Spieler steuert das massive Ungetüm und lädt damit das Munitionsarsenal des Mounts auf, während ein zweiter Spieler aufspringen und die Kanonen bedienen darf. Gegen kleinere und größere Gegnergruppen und die Fraktionen der Karte führt die Tour durch den Echowald schließlich zu einem neuen Event im Fort Espenwald. Dieses ist zu einer Festung der Jadebruderschaft geworden, die im blutigen Konflikt mit der Gruppierung der Sprecher steht.

    Das Spiel fühlt sich nun viel lebendiger an

    Mit der Hilfe der Schildkröten muss man auch hier immer tiefer in die Anlage vordringen, indem man die Schilder der Hightech-Festung unter Beschuss nimmt, bevor man die Tore niederreißt und gegen die Roboter der Jade-Bruderschaft kämpfen muss. Die Hintergrundgeschichte: Die Jadebruderschaft hat hier bizarre Experimente an Mensch, Tier und anderen Kreaturen durchgeführt – was man auch hautnah erlebt, denn gleich gegen mehrere Wellen der mächtigen Feinde muss man sich behaupten. Im Finale steht man einer gigantischen Maschine, dem Herz der Anlage, gegenüber – sie schafft große Schadenfelder, saugt Spieler regelrecht in ihren Gefahrenbereich und ruft sich Verteidigungskreaturen zu Hilfe.

    Die Kämpfe zeigen sich fordernd und durch verschiedenste Gegner- und Umgebungseffekte abwechslungsreicher als jemals zuvor. Als Belohnung winken dafür äußert seltene Münzen und Materialien für den Bau der neuen Waffen. Proaktiver weist uns das neue "Guild Wars 2: End of Dragons" aber auch auf kleinere Aufgaben und Nebenmissionen hin – dazu werden im Sichtbereich verschiedenste Fraktions-Hilferufe oder Treffen mit Questgebern eingeblendet, die teils auch per Durchsage durch die Spielwelt schallen. Top, in "End of Dragons" fühlt man sich wirklich wie in einer lebendigen Fantasy-Welt.

    Neuerungen ohne Ende und Inhalte en masse

    Ebenfalls in neuem Glanz: die Ruine Arborstein. Hier in unserem neuen Hauptquartier starten die neuen Strikes! Zu zehnt darf man sich zusammentun, um als besonders hochgelevelter Charakter eine zusätzliche Herausforderung gegen gewaltige Bosse zu haben. Zusätzlich zu den Strikes kommen nun neue Herausforderungs-Modi dazu, die sich aufgrund des Schwierigkeitsgrads an besonders starke und gut eingespielte Teams richten. Besonders beeindruckend dabei ist der Äetherklingen-Strike mit Gegnerin Mai Trin – Spieler werden sie schon aus dem Hauptteil kennen.

    Auch dieser Kampf zeigt sich wie so viele Begegnungen in der neuen Erweiterung besonders abwechslungsreich und fordernd, die Feindin nutzt nämlich in mehreren Phasen Angriffe, bei denen das ständige Bewegen und Ausweichen zum Muss wird. Zwischenzeitlich wird sogar der gesamte Kampfplatz zum Schadensfeld – sicher ist man nur in zwei kleinen, rotierenden Kreisfeldern. Zumindest, wenn man gleichzeitig dem Feind ausweichen kann, der einen mit nur einem Angriff erledigen kann. Die meisten Strikes und Boss-Kämpfe fordern nicht nur mit fantastisch abwechslungsreichen Attacken, sondern auch mit einem fordernden Zusammenspiel der verschiedenen Charakter-Klassen.

    Schönheit bis ins kleinste Detail zu finden

    Spieler dürfen nun auch die Provinz Seitung auf der Insel Shing Jea und die Stadt Neu-Kaineng, die aus "Guild Wars: Factions" einst heruntergekommene Metropole, ganz neu erleben. Während das beschauliche Seitung mit mystischen Wasserfällen und Seen glänzt, in denen man mit Skiffs nun auch Angeln gehen und damit Materialien sammeln darf, ist Neu-Kaineng zur hochmodernen Metropole mit beeindruckenden Türmen, massig Technologie und asiatisch aussehenden Märkten geworden, in der man gerne innehält und sich von den optischen Eindrücken berieseln lässt.

    Nicht oft genug können wir erwähnen, wie schön das Spiel durch die neue Erweiterung geworden ist: Saftig-grüne Hügel, Kirschblüten, sich im Wind wiegende Gräser, "End of Dragons" sieht wunderschön aus. Diese Schönheit ist aber nicht nur an der Oberfläche zu finden: Sogar in Häusern bis hin zur Tischdeko ist alles auf das neue Design getrimmt. Da ist man schließlich sogar froh darüber, dass sich die Entwickler etwas mehr Zeit mit der Veröffentlichung gelassen haben und die Detailliebe dafür dermaßen konsequent umgesetzt haben.

    Eine unglaublich gute Erweiterung

    Ganz neu in der Erweiterung sind auch die Jade Bots – kleine fliegende Roboter, über die man nun auch Seilrutschen nutzen, aber auch Wegpunkte setzen oder als Drohne die Umgebung aufklären lassen kann. Damit lassen sich beispielsweise Orte schnell erreichen, zu denen man eine Minute oder mehr zu Fuß brauchen würde. Aber: Das Spiel bestimmt, wo sie genutzt werden können, eine freie Aufstellung der Seilrutschen gibt es (bisher?) nicht. Ob gemütliche Angeltour mit bis zu vier Freuden im Boot, wilde Schlachten mit den Belagerungsschildkröten oder die neuen Masteries, es gibt tonnenweise Spaß!

    Ganz neu: Mit den Jade Bots kann man nun Seilrutschen nutzen.
    Ganz neu: Mit den Jade Bots kann man nun Seilrutschen nutzen.
    Arenanet

    "Guild Wars 2: End of Dragons" ist eine gewaltige und ebenso gelungene Erweiterung für das MMO, das es vielleicht am besten von allen versteht, den Spielern so viel Spaß zu bieten, dass sie auch nach längeren Pausen immer wieder dazu zurückkehren. Herzstück der Erweiterung ist wohl die Schönheit und Detailliebe, mit der Cantha ins Spiel integriert wurde, aber auch das nicht so Sichtbare ist Klasse: Dutzende neue Fähigkeiten und Mechaniken sowie ein kleines Tutorial für das neue Gebiet liefern nicht nur perfekten Stoff für Endgame-Spieler, sondern machen auch Neulingen den Einstieg leicht.

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