Österreich

Frische Gurken aus dem Gemeindebau-Garten

Scharf: In Döbling wächst Knoblauch im Gemeindebau! Im Gemeinschaftsgarten im Rudolf-Sarközi-Hof wird seit fünf Jahren gegartelt.

Heute Redaktion
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"Mein eigener Knoblauch aus dem Garten reicht das ganze Jahr", erzählt Michael Roser (30). Cool: Nicht nur Knoblauch, auch Paradeiser, Gurken und Zucchini kommen aus dem Gemeinschaftsgarten im Gemeindebau im Rudolf-Sarközi-Hof in der Springsiedelgasse in Döbling.

Gemeindebau-Gartler Roser: "Wollte immer schon einen eigenen Garten haben"

"Ich wollte immer schon einen eigenen Garten haben", erzählt Roser. Vor fünf Jahren nahm der engagierten 30-Jährige das Projekt "Gemeinschaftsgarten" in Angriff – gemeinsam mit neun anderen Gemeindebau-Mietern und -Mieterinnen. "Zwei Nachbarinnen hatten damals schon Pflanzbeete vor ihren Fenstern", erzählt Roser. Damit war die Idee geboren. "Zuerst haben wir für den Gemeinschaftsgarten einen Verein gegründet. Dann waren wir schnell eine Gruppe von zehn Leuten, die die Idee umsetzen wollten", so der begeisterte Hobby-Gärtner.

Gemeinsam erstellten die Gemeindebau-Gärnter die Vereinsstatuten, Unterstützung bei ihrem Projekt bekamen sie von den Wohnpartnern. Und weiter? "In der Anlage gab es sehr lang eine ungenutzte Fläche, wo früher ein Spielplatz war – und dann lange Zeit nur eine brachliegende Grünfläche", so Garten-Initiator Roser. Dann wurden die Nachbarn um Unterstützung gebeten: "Rund 80 Prozent haben zugestimmt", erzählt Roser.

Frisches Gemüse aus dem Gemeindebau-Garten

Seit fünf Jahren gibt's einen eigenen Nutzungsvertrag mit der Gemeinde, jetzt sind 600 Quadratmeter ganz dem Garteln gewidmet. Ein eigener Zaun wurde rund um den Gemeinschaftsgarten errichtet: "Wir dürfen Obst und Gemüse anbauen, versorgen uns teilweise selbst", so Roser. Für den Zaun gab's Spenden vom Bezirk. Paprika, Kürbisse, Zucchini, Erdäpfel und Knoblauch gibt's hier genauso wie Paradeiser und Salat – frisches Gemüse direkt aus dem Gemeindebau-Garten.

Gemeinschaftsgarten als "Rückzugsort und Begegnungsort"

Lässig: Die Gemeindebau-Gärtner garteln "learning by doing". "Wir probieren Sachen aus und lernen alle dazu", so Roser. Der Garten ist "ein Rückzugsort, an dem man zur Ruhe kommen kann und ein Begegnungsort mit den Nachbarn."

Was beim gemeinsamen Garteln wichtig ist? "Man muss sich absprechen, Rücksicht aufeinander nehmen."

Streit um die Ernte aus den zehn Hochbeeten (mit den Maßen 2 x 1 Meter) und fünf bis sechs Gemeinschaftsbeeten hat es noch nie gegeben: "Unsere Garten-Ordnung funktioniert", so Roser. Jeder der zehn Gemeinschaftsgärtner hat eine eigene Aufgabe zugeteilt und ist hauptverantwortlich für Gießen, Rasenmähen oder Unkraut-Jäten. Der Mitgliedsbeitrag lag zuletzt bei leistbaren zehn Euro im Monat, "Jetzt liegt der Beitrag bei fünf Euro, nachdem wir im Frühling unsere neue Gerätehütte eröffnet haben", so Roser. Sogar Wasser wurde extra zum Gemeinschaftsgarten geleitet, es gibt einen Pauschalpreis.

Gartenfeste für alle

Einen Schlüssel haben nur die zehn Gärtner, aber: "Wenn offen ist, kommen die Nachbarn hinein und plaudern mit uns." Außerdem gibt's etwa zweimal im Jahr Gartenfeste, zu denen alle Nachbarn eingeladen sind. "Beim letzten Erntedankfest haben wir aus den eigenen Kürbissen Kürbissuppe gekocht." Cool: Der "Garten Unser Döbling" hat sogar eine eigene Homepage!

"Heute" sucht Ihr schönstes Platzerl im Gemeindebau!

Zuletzt hat uns Hobby-Gärtner Hans Maczejka sein Gartenparadies im Favoritner Gemeindebau gezeigt.

"Heute" sucht Ihr schönstes Platzerl im Gemeindebau! Schicken Sie uns Fotos an [email protected]. Oder: Laden Sie einfach direkt hier (siehe Buttons rechts) oder über Ihre "Heute"-App ein Foto hoch, hinterlassen Sie einen Kommentar (unten) oder schicken Sie ein Mail an [email protected].

Wer selbst gestalten will – und zum Beispiel einen Gemeinschaftsgarten gründen oder mobile Beete aufbauen will, wendet sich an die Wohnpartner unter wohnpartner-wien.at