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Gurlitt-Cousin: "Mein Cousin ist kein Nazi-Räuber!"

Heute Redaktion
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1.406 Kunstwerke, teils von den Nazis geraubt, entdeckte die Polizei in der Wohnung von Cornelius Gurlitt - vom Sammler selbst fehlt jede Spur. "Heute" sprach mit seinem Cousin Ekkeheart.

"Heute" sprach mit seinem Cousin Ekkeheart.

Ein Milliardenschatz in einer Münchner Wohnung. Cornelius Gurlitt (79) hortete verschollen geglaubte Kunstwerke, die zum Teil unter Hitler im Dritten Reich arisiert wurden. Seit die Bombe geplatzt ist, belagern Journalisten Gurlitts Wohnsitze in Schwabing (D) und Salzburg – vom Österreicher selbst fehlt jede Spur. "Cornelius ist eine traurige Gestalt, eine tragische Figur", sagt jetzt Cousin Ekkeheart Gurlitt (65). "Er war verrückt und spinnert, trug feinsten Zwirn, roch nach teurem Parfum, war uns immer suspekt."

"Cornelius wollte die Bilder nur retten"

Über Berichte von einem "Gurlitt-Nazi-Schatz" ist Ekkeheart (er lebt als Fotograf in Barcelona) entsetzt. "Cornelius ist kein Nazi-Räuber, er hat die Werke vor den Nazis gerettet. Sie wären sonst vernichtet worden." Dass es die Bilder gibt, habe die Familie gewusst. Warum Gurlitt sie nie herausgab? "Er hat sie versteckt – aus Rache dafür, dass man ihn jahrelang wegen seines Lebensstils geächtet hat." Er wollte die Werke nur besitzen, sonst hätte er sie verkauft und sich in die Karibik abgesetzt. Wir haben jetzt Angst, dass die Mafia ihm etwas antun könnte. Er hält sich von der Öffentlichkeit fern, will nur in Frieden leben." Den letzten Kontakt gab’s vor drei Monaten: "Mein Vater hat ihm zum Geburtstag gratuliert."

Besonders skurril: Laut Daily Mail behauptet Ekkeheart, Cornelius Gurlitt wisse sogar, wo das sagenumwobene Bernstein-Zimmer (6 Tonnen Gold, verschollen seit 1944) sei, und dass Ekkehearts Vater, Dr. Dietrich Gurlitt (94, lebt in Deutschland), mehrere Kunstwerke von Cornelius bekommen hätte. Nur: Der will davon nichts wissen. "Mein Sohn Ekkeheart macht sich ein wenig wichtig", so Dietrich Gurlitt zu "Heute".