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Gusenbauer für 400.000 Euro im Dienste Kasachstans?

Heute Redaktion
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Österreichs Ex-Bundeskanzler Alfred Gusenbauer soll für 400.000 Euro jährlich in Europa auf Beraterfang für den kasachischen Präsidenten Nursultan Nasarbajew gegangen sein, berichtet "Der Spiegel". In vielen prominenten Fällen sei ihm das auch gelungen.

Österreichs Ex-Bundeskanzler Alfred Gusenbauer soll für 400.000 Euro jährlich in Europa auf Beraterfang für den kasachischen Präsidenten Nursultan Nasarbajew gegangen sein, . In vielen prominenten Fällen sei ihm das auch gelungen.

Laut Nachrichtenmagazin soll Gusenbauer für das Independent International Advisory Council (IIAC) etwa Deutschlands Ex-Kanzler Gerhard Schröder, Italiens Ex-Premier Romano Prodi, Polens Ex-Präsidenten Alexander Kwasniewski und Spaniens Ex-Außenminister Marcelino Oreja um große Summen "gekauft" haben. Als Chef des "Clubs der Freunde Kasachstans" sei es sein Ziel gewesen, Kasachstans Image aufzupolieren und Kontakte "auf höchstmöglicher Ebene" anzuregen.

Weiters berichtet der Spiegel, dass den Mega-Deal der Wiener Rechtsanwalt Gabriel Lansky eingefädelt habe. Zwischen Schröder und Gusenbauer soll es aber zu einem Zerwürfnis gekommen sein, weil Schröder "nur" 300.000 Euro pro Jahr, Gusenbauer aber 400.000 Euro pro Jahr erhalten habe. Deswegen sei Schröder 2011 aus dem Club ausgetreten. Schröder erklärte dem "Spiegel", zwar an Treffen teilgenommen, aber kein Geld angenommen zu haben, Kwasniewski, Prodi und Gusenbauer nahmen zum Honorar nicht Stellung.

Zu seiner Tätigkeit äußerte sich Gusenbauer dagegen sehr wohl, in einer Presseaussendung von Lansky. Man habe "die Regierung und den Präsidenten Kasachstans in Fragen internationaler Politik und Wirtschaft" beraten. Themen seien etwa die Integration in die Welthandelsorganisation (WTO) ebenso wie in die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) gewesen.