Wirtschaft

Güssinger-Insolvenz: Verbindungen zur FPÖ?

Heute Redaktion
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Bild: picturedesk.com

Das Traditionsunternehmen Güssinger Mineralwasser hat Insolvenz angemeldet. 17 Mitarbeiter sind betroffen. Im Hintergrund herrscht ein undurchsichtiger Rechtsstreit.

Am Donnerstag wurde bekannt, dass das Unternehmen Güssinger Mineralwasser Insolvenz anmeldet. Zudem hat der Mineralwasserbefüller ein Sanierungsverfahren beantragt.

Verbindung zum Ibiza-Video?

17 Mitarbeiter sind betroffen, die Insolvenz schlägt aufgrund eines Eigentümer-Rechtsstreits zwischen einem russischstämmigen und einem bulgarischen Geschäftsmann hohe Wellen. Beide hatten gute Kontakte in die FPÖ. Zudem wird laut "Ö1-Morgenjournal" eine Verbindung zum Ibiza-Video vermutet, weil Johann Gudenus mit dem russischen Geschäftsmann gut befreundet sei.

Als Heinz-Christian Strache und die vermeintliche Oligarchen-Nichte im Ibiza-Video über eine Privatisierung von Wasser in Österreich sprachen, dürfte es laut Vermutungen der Justiz um die "Güssinger" gegangen sein. Fotos dokumentieren zudem ein Treffen des Güssinger-Eigentümers K. mit Gudenus heuer im Spätsommer.

Bulgare übernahm Schulden

Die andere Firma mit dem bulgarischen Geschäftsführer S. sitzt in London. Dieser soll mit der ehemaligen freiheitlichen EU-Abgeordneten Barbara Kappel befreundet sein und übergab ihr vor der letzten EU-Wahl mindestens 55.000 Euro in bar. Laut ihren Angaben handelte es sich um eine Parteispende. Er sprach von einem Darlehen.

Der Eigentumsstreit sei entbrannt als die Firma mit Sitz in London und ihr bulgarischer Geschäftsführer von der Oberbank Schulden der Güssinger-Eigentümer übernahm. Über zehn Millionen Euro soll der Güssinger-Eigentümer damit dem Umfeld des Bulgaren geschuldet haben.

Beiden Seiten werfen einander rechtliche Tricks im Zuge der Übernahme vor. Der russischstämmigen Güssinger-Eigentümer soll sogar einen Aserbaidschaner mit dem Mord an dem Bulgaren beauftragt haben. Aufgrund der Vorwürfe saß er im Frühsommer ein Monat in Untersuchungshaft.

Der Lebensmitteldiskonter Hofer hatte im August einen Lieferstopp für das Mineralwasser verhängt. Damit gingen rund 80 Prozent des Umsatzes verloren.

Der Eigentümer hofft nun, zusätzliches Geld aus Russland zu bekommen und im kommenden Jahr wieder Wasser abfüllen zu können.