Szene

"Ironimus" Gustav Peichl ist tot

Sieben ORF-Landesstudios und 12.000 Karikaturen: Gustav Peichl war als Architekt und als Ironimus berühmt. Am Sonntag verstarb er mit 91 Jahren.

Heute Redaktion
Teilen
Gustav Peichl Karikaturist und als "Ironimus" fast bekannter als als Architekt (Archivfoto 3.3.2018)
Gustav Peichl Karikaturist und als "Ironimus" fast bekannter als als Architekt (Archivfoto 3.3.2018)
Bild: picturedesk.com

Ab 1953 Architekt, ab 1954 Karikaturist und in beidem erfolgreich: Gustav Peichl wurde 1928 in Wien geboren und verstarb in Wien-Grinzing in seinem Haus nach kurzer, schwerer Krankheit.

Als Architekt arbeitete Peichl in den Fünfzigern bei ORF-Küniglberg-Architekt Roland Rainer. Er machte sich selbständig und entwarf sieben ORF-Landesstudios, die heute noch Peichl-Torten genannt werden. Von ihm stammt auch die Bundeskunsthalle in Bonn und der neue Anbau des Städel Museums in Frankfurt. Auch den Millennium Tower entwarf er mit. Von 1973 bis 1996 war Peichl Professor an der Akademie der bildenden Künste.

Schon während er noch studierte, begann Peichl pointiert zu zeichnen. Als "Ironimus", nahm er für "Kurier", "Die Presse", "ORF" und "Süddeutsche Zeitung" politische Entwicklungen aufs Korn.

Im Lauf seines Lebens wurde Gustav Peichl mit Ehrungen (Großer Österreichischer Staatspreis, Architekturpreis Berlin, u.a) überhäuft, seit 2014 ist ein Preis sogar nach ihm benannt. In Wien wird seither am 18. März, Peichls Geburtstag, der Gustav-Peichl-Preis für Architekturzeichnung an Studierende der Akademie der bildenden Künste Wien verliehen. Der Grund: Weil Peichl "ein großer Verfechter der Handzeichnung, die gegenüber der Arbeit mit dem Computer immer mehr vernachlässigt wird", wie er 2014 in einem Interview mit der APA erwähnte.

Mehr zum Thema
;