Österreich

Promi Guttenberg: "Wurden öffentlich fertig gemacht"

Autorin, Unternehmerin und Frau von Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg sprach mit "Heute" in Wien über den Umgang mit Hass im Netz.

Sandra Kartik
Stephanie zu Guttenberg präsentierte ihr neues Buch "Wir können das besser!" in Wien. <em>"Heute"</em> traf die Autorin und Ex-Minister-Gattin im Hotel Sacher.
Stephanie zu Guttenberg präsentierte ihr neues Buch "Wir können das besser!" in Wien. "Heute" traf die Autorin und Ex-Minister-Gattin im Hotel Sacher.
Denise Auer

Zehn Jahre lang leben Stephanie zu Guttenberg und ihr Mann Karl-Theodor (50), ehemaliger deutscher Verteidigungsminister, mit ihren Töchtern (21 und 20) nun in Amerika. Sie galten als "Deutsche Kennedys", bevor der beliebte Politiker über seine abgeschriebene Doktorarbeit stolperte und Europa verließ.

An diese Zeit "der sehr krassen Stürme" denkt die 46-Jährige nun in ihrem neuen Buch "Wir können das besser!" zurück. "Wir wurden öffentlich fertig gemacht, das war massiv", erzählt die Autorin "Heute" bei einem Besuch in Wien über Hass im Netz. Angst war lange Zeit ihr Begleiter. "Da muss man sich erst einmal sammeln und das unmittelbare Umfeld schützen."

"Scheitern ist kein Todesstoß"

Guttenberg nahm auch eine mediale Auszeit: "Ich habe alles verbannt, was die Situation erschwert hätte – Telefone und Zeitungen. Wenn man die ganze Zeit über sich liest, wie schlimm man ist, hilft das nicht." Die Unternehmerin blickt nicht zurück, sondern die Zukunft – und die ist digital. "In unserer Kultur ist Scheitern manchmal wie ein Todesstoß. Die Amerikaner sehen es als Lebenserfahrung, aus der man lernen kann." Das hat sie und sich neu erfunden. 

In ihrem Buch und ihrem Social-Impact-Unternehmen BG3000 macht sie sich für digitale Bildung stark. "Soziale Medien sind nun mal die Art, wie jungen Menschen kommunizieren. Das zu verbieten, hat kontraproduktive Effekte. Sie machen es sowieso und kreieren dann etwa Fake-Accounts, damit die Erwachsenen nichts merken. Wenn ihnen dann etwas passiert, wie Grooming oder Cyber-Mobbing, sind die Eltern die letzten, zu denen sie damit gehen. Das ist genau das, was wir nicht wollen."

"Cybermobbing ist psychische Gewalt"

Guttenberg warnt vor "Cybermobbing als Form von psychischer Gewalt. Das Trauma, das dadurch bei jungen Menschen ausgelöst werden kann, ist gewaltig – von Angst- und Schlafstörungen über Depressionen bis zu Suizid-Gedanken." Da seien wir als Gesellschaft gefragt, auch, Gesetze zu implementieren. "Solche Taten dürfen nicht ohne Konsequenzen sein. Diese Regeln müssen ganz offen in Schulen kommuniziert werden. Kinder und Jugendliche sollen sensibilisiert werden, dass es nicht okay ist, andere fertigzumachen." 

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    Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com