Österreich

Gymnasien sollen Ukraine-Schüler aufnehmen

Glattauer gibt Noten. Heute: Wohin mit Ukraine-Schülern? Schulterschluss der christlichen Kirchen. Und: Die Maskenpflicht wird wohl bleiben.

Niki Glattauer
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Niki Glattauer war Lehrer und Schuldirektor und vergibt in <em>"Heute"</em> Noten.
Niki Glattauer war Lehrer und Schuldirektor und vergibt in "Heute" Noten.
Sabine Hertel

Wohin mit Zigtausenden Ukraine-Schülern?

Österreich muss sich auf Zigtausende ukrainische Schulkinder vorbereiten. Schon jetzt wollen rund 25.000 Familien mit ihren Kindern bleiben. Und es werden täglich mehr. Diese Herkules-Aufgabe für unsere Schulen kann nur gelingen, wenn man diesmal die Gymnasien nicht aus ihrer Verantwortung entlässt. Warum ich das betone? Weil man in Österreich pädagogische Spezialaufgaben – egal, ob das Schüler mit "special needs" sind, quer einsteigende Zuwandererkinder aus Osteuropa oder Flüchtlingskinder aus Afghanistan – automatisch der Pflichtschule umhängt.

Jetzt sind die Vorzeichen andere. Die neuen "Neuen" können europäische Kultur und wissen, was eine Schule ist. Das häufchenweise Integrieren von Sekundarschülern in Mittelschul-Klassen, wie sonst üblich, ist also weder nötig, noch wird es reichen. Es wird viele hundert Sammelklassen brauchen, in denen die Kinder zunächst einmal Deutsch und die Lateinschrift lernen können. Auch in AHS, BHMS, BS.

Note: Nachprüfung

Glattauer gibt Noten
Niki Glattauer war 25 Jahre Lehrer und Schuldirektor in Wien. Er hat bisher 13 Bücher veröffentlicht, alle zum Thema Schule wurden Bestseller. Jeden Montag vergibt er in einer Kolumne für "Heute" Schulnoten.
Alle seine Artikel findest Du hier.

Schulterschluss der christlichen Kirchen

Was jetzt nicht sein darf: dass die Solidarität mit der Ukraine in Russen-Bashing mündet. Darauf wies Österreichs Star-Geigerin Lidia Baich anlässlich ihres Benefiz-Auftritts für die Ukraine hin, nachdem ihr Eltern von Mobbing-Fällen gegen russische Volksschulkinder berichtet hatten. Wie las ich unlängst sehr treffend bei Gert Korentschnig im "Kurier": Man möge die russische Invasion ächten, nicht den russischen Pass …

Indes gibt es bei der Ukraine-Hilfe einen beeindruckenden Schulterschluss der christlichen Kirchen. So wird die Samstagschule der griechisch-katholischen Kirche St. Barbara in der Wiener City gerade zur Ersthilfe-Station für Hunderte großteils orthodoxe Flüchtlingsfamilien. In der (wie immer famosen) Ö1- Sendung "Lebenskunst" gestern, Sonntag, versprach die Vereinsobfrau Hilfe bei Deutschkursen und Schulanmeldungen in Kooperation mit der Erzdiözese: Die katholischen Privatschulen stellen gratis 350 Schulplätze zur Verfügung.

Note: Sehr gut

Die Maskenpflicht wird wohl bleiben

Seit Samstag wissen wir, dass der neue Gesundheitsminister nicht vorhat, den noch ziemlich neuen Bildungsminister dazu zu bringen, in den Klassen wieder Maskenpflicht zu verhängen (das tun viele Schulen – gesetzeswidrig – übrigens von sich aus). Das war die gute Nachricht. Die schlechte: Abseits der Klassen wird die Maskenpflicht entgegen jeder Logik vorerst wohl bleiben.

Zugespitzt gesagt: Auch wenn das dauernde Maske-rauf-Maske-runter zwischen Klasse, Turnsaal, Gang und WC infektiologisch wertlos ist und selbst der Epidemiologe Gerald Gartlehner darauf hinweist, dass "Schüler keine vulnerable Gruppe" seien, betreibt man die Pandemiebekämpfung weiterhin primär über den schulischen Nachwuchs – während sich der erwachsene Halbwuchs in Clubs & Discos maskenfrei ankörpern und angrölen darf … Verkehrte Welt!

Note: Unbefriedigend
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