Kärnten

"Freund verloren" – Kärntner Orts-Chef den Tränen nahe

In der Gemeinde Treffen am Ossiacher See (K) haben die Unwetter besonders gewütet. Bürgermeister Klaus Glanznig zeigt sich schwer betroffen.

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<strong>Klaus Glanznig</strong>, Bürgermeister der Gemeinde Treffen am Ossiacher See.
Klaus Glanznig, Bürgermeister der Gemeinde Treffen am Ossiacher See.
Screenshot kärnten.tv

Nach sintflutartigen Regenfällen war am Dienstagabend in der Kärntner 4.000-Einwohner-Gemeinde der Katastrophenfall ausgerufen worden. Die Lage war teilweise dramatisch: Sturzfluten ergossen sich über die Straßen, Hänge rutschten ab, Keller liefen voll. Viele Bewohner stehen vor den Trümmern ihrer Existenz. Ein 82-Jähriger kam bei einem Murenabgang ums Leben.

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    Der Regen hat aufgehört, nun wird langsam das Ausmaß der Verwüstung in Mittelkärnten sichtbar.
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    "Es ist eine der schlimmsten Katastrophen, die unser Bundesland je erlebt hat. Es zeigt die Naturgewalten, die hier in einer Intensität sondergleichen tätig waren. Es grenzt fast an ein Wunder, dass – so schlimm es ist mit dem einen Todesopfer, ich bedauere dies zutiefst – nur so wenig Menschen zu Schaden gekommen sind", erklärte Landeshauptmann Peter Kaiser bei einer Pressekonferenz in der Katastrophenregion.

    "Es zehrt an den Nerven, macht tieftraurig und betroffen"

    Während seines Besuchs nutzte auch Klaus Glanznig, Bürgermeister von Treffen am Ossiacher See, die Gelegenheit, ein paar Worte zu sagen. Videos der Rede zeigen, dass der Politiker dabei sichtlich bewegt mit den Tränen kämpft: "Ich habe einen guten Freund und Nachbarn verloren. Es zehrt an den Nerven und es macht tieftraurig und betroffen."

    Doch langsam scheint die Verzweiflung nach der Katastrophe der Zuversicht zu weichen. "Im Gemeindewappen von Treffen ist der Maueranker - ein Symbol, welches Zusammenhalt vermittelt. Und es ist ein tolles Miteinander, eine Gemeinschaft, die hier gerade gelebt wird. Alle, die helfen können, helfen. Sowohl moralisch, als auch in Form von Arbeitsgeräten und Personal. Das ist keine Selbstverständlichkeit und tut der schwer geprüften Seele gut", dankt Glanznig allen Helfern.  

    Nun gelte es, die Strom- und Wasserversorgung in den vom Unwetter besonders schwer getroffenen Gemeinden wieder sicherzustellen. Seit den Morgenstunden fliegen die Polizei und das Bundesheer Rettungseinsätze, bringen mit dem Hubschrauber Stromgeneratoren in die nach wie vor von der Außenwelt abgeschnittenen Gegenden. Auch 160 Monteure des Energiedienstleisters Kelag sind im Einsatz. Feuerwehren füllen wieder die Hochbehälter, um Trinkwasser zur Verfügung zu stellen.

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      Schwere Hagel-Unwetter samt Starkregen haben in der Nacht auf Mittwoch massive Schäden in Kärnten angerichtet – nun wurde Zivilschutzalarm ausgegeben.
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      GERT EGGENBERGER / APA / picturedesk.com