Niederösterreich

"Haben keine Lebensmittel mehr" - Caritas braucht Hilfe

Die Teuerungswelle bringt viele Menschen an den Rand der Existenz. Einkäufe in Caritas Sozialmärkten in NÖ boomen. Aber die Waren werden knapp.

Tanja Horaczek
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Die Caritas Sozialmärkte brauchen Lebensmittelspenden.
Die Caritas Sozialmärkte brauchen Lebensmittelspenden.
Franz Gleiß

Seit Wochen steigt die Nachfrage in den Sozialmärkten der Caritas – kurz somas. Gleichzeitig werden die Regale immer leerer. Daher bittet die Caritas der Diözese St. Pölten um Lebensmittelspenden für die sechs Sozialmärkte in Niederösterreich, die von der Caritas betrieben werden. Aber auch landesweit werden die Waren in Sozialmärkten knapp - mehr dazu hier.

Kundenzahlen steigen

Seit Jahresbeginn steigen in den Caritas Sozialmärkten in Krems, Schrems, Gföhl, Gars, Zwettl und Waidhofen/Thaya die Kundenzahlen. Zu den Folgen der Corona-Pandemie kommen jetzt noch die Auswirkungen der Teuerungen bei Energie- und Lebensmittelkosten.

Sechs Euro pro Tag für ukrainische Flüchtlinge

Im soma Zwettl etwa hat sich der monatliche Umsatz von November bis Mai mehr als vervierfacht. Die Gründe dafür sind einerseits die geflüchteten Personen aus der Ukraine, die in Österreich im Rahmen der Grundversorgung mit sechs Euro Verpflegungsgeld pro Tag auskommen müssen und daher günstige Einkaufsmöglichkeiten benötigen. Andererseits kommen auch immer mehr Österreicher in die Sozialmärkte der Caritas, da die Teuerungen bei Energie und Lebensmitteln für viele Menschen in diesem Land eine außergewöhnliche Belastung darstellen.

Waren mussten rationiert werden

Diese gesteigerte Nachfrage führt zu mehr Kunden in den Sozialmärkten der Caritas und gleichzeitig immer leereren Regalen. Denn die abgelaufenen Waren aus den Supermärkten und Bäckereien, die wir als Caritas für unsere Sozialmärkte abholen dürfen, sind nicht mehr geworden. Vor allem Obst und Gemüse sowie Milchprodukte mussten in den vergangenen Wochen immer wieder rationiert werden, damit möglichst viele Kunden zumindest ein oder zwei gewünschte Produkte in den somas einkaufen konnten.

 Caritas NÖ startet einen Aufruf - diese Sachen werden benötigt: 

Daher bittet die Caritas der Diözese St. Pölten angesichts der erhöhten Nachfrage in den Sozialmärkten in Niederösterreich um Lebensmittelspenden. Dringend benötigt werden Obst, Gemüse, Milchprodukte und Wurst. Die Waren müssen ungeöffnet und in einwandfreiem Zustand sein und können zu den jeweiligen Geschäftszeiten der somas abgegeben werden.

"Können diese Aufgabe nicht alleine bewältigen"

„Als Caritas sehen wir eine große Herausforderung auf uns zukommen, auch in den kommenden Wochen armutsbetroffene Menschen ausreichend mit Lebensmitteln in unseren Sozialmärkten versorgen zu können. Alleine werden wir diese Aufgabe allerdings nicht lösen können. Es braucht hier einen Schulterschluss von Hilfsorganisationen, Politik und Supermärkten, um Menschen, die sich ihre Lebensmittel nicht mehr leisten können, bestmöglich zu unterstützen. Denn das, was wir derzeit erleben, dürfte erst der Anfang einer langen Krise sein“, so Christoph Riedl, Generalsekretär der Caritas Diözese St. Pölten, mit Blick auf die steigenden Preise für Energie und Lebensmittel.

 Hier geht es zu den Öffnungszeiten der Caritas Sozialmärkte in NÖ

Die genauen Öffnungszeiten der Caritas Sozialmärkte in NÖ sind hier zu finden: https://www.caritas-stpoelten.at/sozialmaerkte.