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ICE-Täter (40) kommt in die Psychiatrie

Heute Redaktion
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Ende Juli schubste ein Eritreer eine Mutter und ihren kleinen Sohn am Bahnhof Frankfurt vor einen einfahrenden Zug. Der Bub starb, der 40-Jährige wird in eine Psychiatrie eingewiesen.

Jener 40-Jährige, der am Hauptbahnhof Frankfurt einen 8-jährigen Buben vor einen einfahrenden ICE gestoßen haben soll, kommt in ein psychiatrisches Spital.

Wie die Staatsanwaltschaft am Donnerstag mitteilte, habe ein Haftrichter den Ende Juli erlassenen Haftbefehl in einen Unterbringungsbefehl umgewandelt.

"Erkrankung aus dem schizophrenen Spektrum"

Der mutmaßliche Täter Habte A. leide nach Angaben eines Gutachters an einer "Erkrankung aus dem schizophrenen Spektrum". Der Gutachter geht laut Staatsanwaltschaft davon aus, dass der 40-Jährige vermutlich an einer "paranoiden Schizophrenie" leidet.

Da diese Erkrankung zur Tatzeit akut vorgelegen habe und die Ursache für die Taten gewesen sei, sei "zumindest von einer erheblich verminderten Einsichts- und Steuerungsfähigkeit" auszugehen, so die Behörde.

Eine Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus sei unbedingt erforderlich, da der 40-Jährige eine Gefahr für die Allgemeinheit darstelle. Die Ermittlungen wegen des Verdachts des Mordes und des versuchten Mordes dauern unabhängig davon an.

Rückblick

Die Attacke des 40-Jährigen auf eine Mutter und ihren Sohn ereignete sich am 29. Juli am Frankfurter Hauptbahnhof - "Heute.at" berichtete.

Ein acht Jahre alter Bub und seine Mutter (40) wurden gegen 10.00 Uhr vor einen einfahrenden ICE gestoßen. Das Kind wurde von einem Zug überrollt und erlitt tödliche Verletzungen.

Die Rettungskräfte versuchten noch das Leben des Buben zu retten, doch für den 8-Jährigen kam bereits jede Hilfe zu spät. Die Mutter konnte sich in letzter Sekunde in einen schmalen Spalt zwischen den Gleisen rollen.

Der mutmaßliche Angreifer Habte A. konnte noch im Bereich des Bahnhofs erfolgreich festgenommen werden. Der 40-Jährige hatte sogar noch versucht, eine dritte Person vom Bahnsteig zu schubsen.

Der Eritreer, der von der Schweiz nach Deutschland gereist war und selbst dreifacher Vater ist, schweigt zu seinem Motiv. A. war der Polizei nicht bekannt.

Kontrolle an Schweizer Grenze

Nach der tödlichen Attacke am Bahnhof meldeten sich zahlreiche Politiker zu Wort und forderten Konsequenzen. So kündigte etwa der deutsche Innenminister Horst Seehofer an, wieder Kontrollen an der Grenze zur Schweiz einzuführen.

Bis September will Seehofer dazu ein Konzept vorlegen. Alleine im Jahr 2018 seien laut dem Innenminister rund 43.000 unerlaubte Einreisen nach Deutschland registriert worden.

(wil)

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