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Hacker attackieren Nato 500 Mal im Monat

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Die Nato war im Vorjahr vermehrt Cyberattacken ausgesetzt, erklärt Generalsekretär Jens Stoltenberg. Rund 500 Mal im Monat würden Hacker das Atlantikbündnis ins Visier nehmen.

Stoltenberg spricht von einem Anstieg von 60 Prozent im Vergleich zu 2015. Dahinter stecken aber nicht etwa jugendliche Spaßvögel: "Die meisten dieser Angriffe gehen nicht von Privatpersonen aus, sondern werden von staatlichen Institutionen anderer Länder gesponsert", sagt er der "Welt".

Hackerangriffe seien sehr gefährlich, weil sie der Energieversorgung, Gesundheitsversorgung und anderer Infrastruktur schaden können. Außerdem könne die Verteidigungsbereitschaft der Nato darunter leiden: "Alle militärischen Aktivitäten basieren ja heute auf der Übertragung von Daten. Wenn das nicht funktioniert, kann großer Schaden entstehen."

Stoltenberg befürchtet Einfluss auf nationale Wahlkämpfe

Überhaupt hält Stoltenberg Cyberattacken für sehr gefährlich, weil sie Demokratie unterhöhlen können: "Der Nato liegen Berichte von verschiedenen Regierungen aus Mitgliedstaaten vor, die befürchten, dass Hacker versuchen werden, sich in nationale Wahlkämpfe einzumischen."

Aufgrund der Entwicklungen soll Cyberabwehr beim nächsten Nato-Gipfel eine wichtige Rolle spielen. "Wir müssen unsere Anstrengungen auf diesem Gebiet weiter verstärken", sagt der Nato-Chef.

"Habe mit Herrn Trump telefoniert"

Stoltenberg sprach auch die künftige Zusammenarbeit mit dem zukünftigen US-Präsidenten Donald Trump an. "Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit dem gewählten US-Präsidenten Donald Trump. Ich bin absolut sicher, dass die USA auch weiterhin uneingeschränkt zu ihren Sicherheitsgarantien für die Nato stehen werden. Ich habe mit Herrn Trump telefoniert und er sagte mir in dem Gespräch sehr klar, dass sich die USA weiterhin der Nato verpflichtet fühlen."