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Hacker stehlen Daten von Hardware-Gigant Gigabyte

Das taiwanesische Unternehmen Gigabyte ist Opfer eines Cyberangriffs geworden. Unbekannte haben bei der Attacke über 100 Gigabyte Daten gestohlen.

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    Der taiwanesische Hersteller Gigabyte ist bekannt für seine Motherboards.
    Der taiwanesische Hersteller Gigabyte ist bekannt für seine Motherboards.
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    Gigabyte ist vor allem für seine PC-Motherboards bekannt. Das Unternehmen aus Taiwan stellt jedoch auch andere Bauteile und Geräte her, wie Grafikkarten, Server für Rechenzentren oder Laptops und Bildschirme. Jetzt ist der Hardware-Gigant mit mehr als 8.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gehackt worden.

    Unbekannte haben laut Angaben der Tech-Plattform Bleepingcomputer.com mehr als 112 GB interne Dateien gestohlen. Die Daten – darunter sollen auch solche zu den Chip-Herstellern Intel und AMD sein – waren nicht für die Öffentlichkeit gedacht. Gigabyte hat den Angriff gegenüber der chinesischen Website United Daily News bestätigt, wie Golem.de schreibt. Betroffen seien eine kleine Anzahl an Servern, heißt es.

    Lösegeld gefordert

    Hinter dem Angriff soll die Gruppe namens RansomEXX stecken. Die Angreifer drohen jetzt damit, die Daten zu veröffentlichen, wenn Gigabyte kein entsprechendes Lösegeld bezahlt. Nach dem Hack waren kurzzeitig auch die Support-Site und andere Teile der Website von Gigabyte offline, berichtet Bleepingcomputer.com.

    Laut dem Unternehmen wurden die Strafverfolgungsbehörden eingeschaltet. Hinter RansomEXX steckt laut Experten und Expertinnen eine Gruppe, die seit 2008 unter dem Namen Defray aktiv war. 2020 wurde aus Defray RansomEXX. Die Hacker drangen vermutlich über Schwachstellen oder gestohlene Anmeldeinformationen in das Netz von Gigabyte ein. Im März 2021 ist der Hardware-Hersteller Acer zum Opfer einer Cyberattacke geworden. Die Angreifer haben damals von der Firma ein Lösegeld in der Höhe von 50 Millionen Dollar verlangt. Wie hoch die Forderungen im Falle von Gigabyte sind, ist derzeit nicht bekannt.

    Angriff auf Lazio

    Die Angreifer sind keine Unbekannten. Sie waren vor allem in den letzten Wochen in Europa und in den USA aktiv. So wurde etwa die italienische Region Lazio – zu der auch Rom gehört – von der Gruppe attackiert. Mit dem Angriff wurde ein Buchungssystem für Covid-19-Impfungen lahmgelegt.

    Weiter sei die IT-Infrastruktur der öffentlichen Verwaltung und Daten des öffentlichen Gesundheitssystems betroffen und es könne derzeit kein Impfstoff bestellt werden, schreibt Euronews.de. Zu den Opfern von RansomEXX zählt weiter auch die Telecom-Behörde von Ecuador, die Transportbehörde in Texas und eine Justizbehörde in Brasilien.