Wien

Hacker zu ORF-Star:"Warum soll ich mich entschuldigen?"

Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) sprach am Donnerstag in der "ZIB 2" mit ORF-Moderator Martin Thür über das Ende der Corona-Regeln in Wien. 

Stadtrat Peter Hacker zu Gast in der "Zeit im Bild 2"
Stadtrat Peter Hacker zu Gast in der "Zeit im Bild 2"
Screenshot/ ORF

Seit dem 8. Februar ist es offiziell! Die FFP2-Maskenpflicht in Öffis und Apotheken wird in Wien mit März aufgehoben – die Maske ist also bereits Ende Februar Geschichte. Das hat Wiens Bürgermeister Michael Ludwig am Mittwoch im Rahmen einer Pressekonferenz verkündet.

Zuvor hatte sich der Wiener Stadtchef intensiv mit Experten und dem Medizinischen Krisenstab beraten. Die Wiener Covid-19-Basismaßnahmenbegleitverordnung, mit der die Regelungen festgelegt wurden, tritt somit mit Ablauf des 28. Februar außer Kraft.

Maskenpflicht "diszipliniert eingehalten"

Das Tragen der FFP2-Maske habe laut Ludwig nicht nur das Risiko von Corona-Ansteckungen gesenkt, sondern auch andere Infektionen verhindert. "Die Maskenpflicht ist bis heute von vielen Menschen sehr diszipliniert eingehalten worden", stellte der Wiener Bürgermeister klar.

Die Maskenpflicht sei auch aus epidemiologischer Sicht höchst empfehlenswert gewesen, ergänzte er. Nach Abwägung aller Aspekte, der Lage in den Spitälern sowie den aktuellsten Modellrechnungen erscheine es aber dennoch verantwortbar, die Sonderregelungen für Wien mit Ende Februar nicht mehr zu verlängern.

Sonderregelungen werden nicht verlängert

"Konkret bedeutet das, dass die Maskenpflicht in den öffentlichen Verkehrsmitteln mit Ende Februar beendet ist." Außerdem sei vorgesehen, dass die Testpflicht für Spitäler, Alten- und Pflegeeinrichtungen auch mit Ende Februar auslaufe. Die derzeit geltende Besucherregelung sowie das COVID-Screening der Mitarbeiter werde ebenfalls enden.

Wien wird damit als letztes Bundesland die Coronavirus-Maßnahmen Schritt für Schritt beenden! Doch wie erfolgreich war der Sonderweg der Bundeshauptstadt im Nachhinein? Der Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) äußerte sich am Donnerstagabend in der "Zeit im Bild 2" zu diesem Thema und stand ORF-Moderator Martin Thür Rede und Antwort.

Und Hacker erklärte gleich zu Beginn des Gesprächs mit Thür, warum die Maskenpflicht in Wien nicht sofort aufgehoben wird. "Wir machen einen Gleichklang mit den Maßnahmen des Ministers und wir haben eine Verordnung draußen, die noch bis Ende Februar läuft. Das ist jetzt keine lange Frist mehr und wir halten uns an die Spielregeln", so der SP-Politiker.

Der Gesundheitsstadtrat stellte auch klar, dass Österreich vor einer neuen Infektionswelle stehe. "Der Höhepunkt der Welle wird im März sein", so Hacker. Man könne aber mit den Maßnahmen Ende Februar aufhören, weil die Infektionswelle "infektiös, aber nicht kränker" mache. "Wir sind alle froh, dass die Maßnahmen beendet werden", erklärt der 59-Jährige.

"Es gibt nix, wo nicht irgendwer dagegen ist"

Angesprochen darauf, warum in den Wiener Öffis nach wie vor eine strenge Maskenpflicht gilt, im Kino, Theater oder Lokalen aber nicht, antwortete Hacker: "Das Argument ist seit Jahren das gleiche. Wir sind eine zwei Millionen Stadt und die Menschen bewegen sich auf dichtem Raum."

Es gehe vor allem darum, die vulnerablen bzw. älteren Gruppen zu schützen und die Infektionen so niedrig wie möglich zu halten. Natürlich gebe es auch Kritik daran: "Es gibt nix, wo nicht irgendwer dagegen ist", erklärt der SP-Politiker. Die meisten Menschen in Wien würden die Maßnahmen aber mittragen und akzeptieren.

Außerdem könne man sich den Weg in die Arbeit mit den Öffis nicht aussuchen. Ein Besuch im Theater oder im Kino sei aber eine Freizeitgestaltung und selbst wählbar. Laut Hacker gehe es in Sachen Corona auch nicht um einzelne Statistiken, "es geht um das Gesamtgefüge einer der größten Gesundheitsbelastungen. Wir sind keinen Statistik-Wettbewerb eingegangen."

"Keine Spaltung herbeigeführt

Der Großteil der Menschen sei den Wiener Weg mitgegangen. "Wir setzen Maßnahmen, wo wir auf eine Infrastruktur aufbauen und schützen müssen. Deshalb sind wir kontinuierlich den Weg weitergegangen. Warum sollte ich mich rückblickend entschuldigen?", wollte Hacker von Thür wissen.

Man habe in Wien auch keine Spaltung der Gesellschaft herbeigeführt. "Wir sind den Weg für den Schutz der Wiener Bevölkerung gegangen."

"Sicher haben wir Fehler gemacht"

Auf die Frage, ob man keine Fehler in den letzten Jahren in Sachen Corona-Politik gemacht habe, antwortete Hacker: "Sicher haben wir Fehler gemacht. Niemand kann behaupten, fehlerfrei zu sein. Wir haben sicher Einschätzungsfehler gemacht und zu wenig darauf bestanden, dass es in Österreich ruhigere Maßnahmen gibt."

"Aber wir konnten bei einigen Regeln der Regierung nicht mit. Der Wiener Weg ist der Weg einer 2 Millionen Stadt", stellte Hacker unmissverständlich klar.

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