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Hackergruppe verschenkt NSA-Schadsoftware

Eine rätselhafte Hackergruppe hat eine Anzahl Hackertools der US-Geheimdienstes NSA veröffentlicht. Ihr Motiv: Enttäuschung über Donald Trump.

Heute Redaktion
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Die NSA-Zentrale im US-Bundesstaat Maryland. (Foto: Reuters)
Die NSA-Zentrale im US-Bundesstaat Maryland. (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Die Hackergruppe "Shadow Brokers" hatte die Software, die die NSA zum Einbrechen in fremde Computersysteme verwendet, bereits im vergangenen Jahr erbeutet und im Internet versteigert. Wer genug Bitcoins bot, konnte das Passwort für ein verschlüsseltes File erwerben. Darin sollten zahlreiche NSA-Tools enthalten sein.

Nun haben sich die "Shadow Brokers" in einem Blogbeitrag wieder zu Wort gemeldet. Darin veröffentlichen sie das Passwort für das verschlüsselte File, um die NSA-Hackersoftware öffentlich zugängig zu machen.

"Trump hat seine Basis verraten"

Das Motiv der Hacker: Sie sind mit der Politik US-Präsident Donald Trump unzufrieden, wie sie schreiben. "Die 'Shadow Brokers' haben dich gewählt. Die 'Shadow Brokers' unterstützen dich. Die 'Shadow Brokers' verlieren den Glauben an dich", warnen die Hacker in etwas wirrem und schlechten Englisch.

Trump würde mit seiner aktuellen Politik seine Basis verraten, als Beispiele werden unter anderem der Rausschmiss von Steve Bannon aus dem Nationalen Sicherheitsrat und der Militärschlag in Syrien genannt.

Snowden: Nicht alle gestohlenen Tools veröffentlicht

Whistleblower Edward Snowden, der das NSA-Abhörprogramm einst publik machte, hat das Schadsoftware-Arsenal begutachtet. Auf Twitter teilte er mit, dass es sich dabei nicht um das gesamte entwendete Repertoire an Hackertools handle.

Die NSA dürfte darüber hinaus anhand der veröffentlichten Software leicht herausfinden können, wer die geheimen Tools gestohlen bzw. weitergegeben hat.

(hos)

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