Österreich

Häfn-Beamter verkaufte Handys im Gefängnis

Ein ehemaliger Justizwachebeamter verkaufte rund 15 Mobiltelefone in Stein. Jetzt musste der Wärter selbst auf die Anklagebank.

Heute Redaktion
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Handyhandel im Häfen Stein: Foto Kreis: li. der Beamte, re. Gattin.
Handyhandel im Häfen Stein: Foto Kreis: li. der Beamte, re. Gattin.
Bild: Daniel Schreiner, iStock

Einen schwunghaften Handel mit Handys hat ein Justizwachebeamter (31) von Dezember 2014 bis April 2016 im berüchtigten Häfen Stein (Krems) betrieben. Die Telefone hat der Beamte an zwei Häftlinge in Aufenthaltsräumen verkauft und dafür 4.000 Euro kassiert.

Die beiden Insassen (sie mussten wegen Anstiftung zum Amtsmissbrauch auch vor Gericht) vertickten die Handys an andere "Haflinger" weiter. Auch die Gattin (38) des Beamten war laut Anklage in die Deals involviert, sie soll die Handys eingekauft haben.



Waren Freunde

Am Dienstag musste der Beamte wegen Amtsmissbrauch auf die Anklagebank in Krems. Der Vater von zwei Kindern dazu: "Im Heizraum hat die ganze Sache angefangen. Der Häftling hat mir über sein Leben erzählt, mit der Zeit war er eine Art Freund, dann habe ich ihm mein Handy geborgt und dann eben eines besorgt. Und das ging dann weiter." Der Grund für die Deals: Schulden und laufende Exekutionen. Und die Frau sei spielsüchtig gewesen.

Die Urteile (nicht rechtskräftig): 15 Monate bedingt für den Justizwachebeamten, sechs Monate bedingte für seine Ehefrau. Die beiden Häftlinge (29, 47) bekamen ein Jahr unbedingt bzw. 8 Monate unbedingt zu ihren Freiheitsstrafen dazu.

(Lie)