Österreich

Haft: Frauenschläger und Frauenmörder vereint

Heute Redaktion
Teilen
U-Haft: Werner B. (41) sitzt im "Landl".
U-Haft: Werner B. (41) sitzt im "Landl".
Bild: privat

Zwei Männer, denen fürchterliche Gewalttaten an Frauen vorgeworfen werden, teilen sich in der Wiener Josefstadt nun eine Zelle – und haben dieselbe prominente Anwältin.

Zufall oder Zynismus?

Alfred U. (64) und Werner B. (41) eint nicht nur feste Anschrift und obligate Unschuldsvermutung:

Bei beiden sollen psychische Störungen in massiven Gewalttaten gegen Frauen gegipfelt haben. Nun sitzen sie zusammen ein.

Alfred U. wird vorgeworfen, eine Prostituierte erdrosselt, zersägt und bei Rust (Bgld.) versenkt zu haben, weil sie ihn im Schlafzimmer ausgelacht hatte.

"Dabei wollte ich doch nur ein bisschen Zärtlichkeit", sagt der "Seekiller". Auch sein neuer Zellengenosse, Werner B., sorgte zum Jahreswechsel mit einem ansatzlosen Angriff auf eine Wienerin für Entsetzen.

Schläger Werner B.

Weil er sich von der Frauenwelt zurückgesetzt und zu Hause unverstanden fühlte, montierte er bei einer Baustelle eine Eisenstange vom Gerüst ab und verfolgte sein Opfer im Dunkel der Nacht mit dem Rad.

In der Margaretenstraße soll er dann mit der schweren Waffe auf die 24-Jährige eingedroschen und selbst die Rettung gerufen haben. Die Frau trug schwerste Kopfverletzungen davon und liegt im Koma.

Als die Polizei bei Werner B. die Bankomatkarte der Attackierten fand, klickten die Handschellen. Er gestand und wird nun vom Anwaltsduo Astrid Wagner und Wolfgang Blaschitz vertreten.

Reue

"Mir sind an diesem Morgen die Sicherungen durchgebrannt, das Geschehene tut mir fürchterlich leid", jammert er.

Werner B. ist vierfacher Vater, sechs Mal vorbestraft und eigentlich in einer losen Beziehung. "Unser Klient hat Koch und Schneider gelernt", so Wagner, "aber als er seinen Job verloren hat, setzte sich eine Abwärtsspirale in Gang.

Er beging Einbruchsdiebstähle und fand als Vorbestrafter keinen Job mehr." Sein Leben wurde immer trister. Am 30.12. entlud sich sein ganzer Zorn. "Was habe ich da bloß getan?", fragt sich jetzt nicht nur er. Sondern auch das halbe Land.