Österreich

Haft für Ex-Mitarbeiter: Er drohte Theater mit Bombe

Bei einer Opernpremiere drohte ein Ex-Mitarbeiter am Stadttheater Klagenfurt mit einer Bombe. Dafür muss er in Haft.

Heute Redaktion
Teilen
Stadttheater Klagenfurt.
Stadttheater Klagenfurt.
Bild: Helge Bauer

Am 4. Februar 2016 sahen sich fast 1.000 Gäste im Stadttheater Klagenfurt die Opernpremiere von "Butterfly" an, als das Telefon klingelte. Ein Anrufer drohte, dass das Theater mit einer Bombe in 20 Minuten gesprengt werde. Die Folge war eine riesige Evakuierungsaktion, die Gäste wurden eilig aus dem Gebäude geleitet, die Umgebung abgeriegelt, das ganze Haus durchsucht. Gefunden wurde nichts.

Klar war vorerst nur, dass der Bombendroher von einer Telefonzelle im Stadteil Fischl angerufen hatte. Auf die Spur kam die Polizei dem Anrufer wegen einer anderen Causa. Weil das Stadttheater sowie Theaterplakate beschmiert worden waren, wurde beim Personal ermittelt. Der Verdacht fiel auf einen 40-jährigen Ex-Mitarbeiter, der die Schmierereien gestand.

"Das wird ein Nachspiel haben"

Der Mitarbeiter war wegen diverser Sachbeschädigungen vom Theater gekündigt worden. Als der Mann zur Bombendrohung befragt wurde, verwickelte er sich immer mehr in Widersprüche, so die Polizei. So stellte sich am Dienstag im Prozess auch heraus, dass sein Mobiltelefon eine Minute nach der Drohung in direkter Umgebung der Telefonzelle eingeloggt war.

Einen Stimmenvergleich mit dem Drohanruf hatte der Mann bereits zuvor verweigert. Um seine Unschuld zu beweisen, legte der Mann dem Gericht eine Rechnung einer Videothek vor, bei der er zum Tatzeitpunkt gewesen sein will. Allerdings liegt diese ebenfalls im Funkmastengebiet des Drohanrufs. Das Gericht musste nach den Indizien entscheiden - und sprach den Mann nach zweistündiger Beratung schuldig. Nicht rechtskräftiges Urteil: 15 Monate Haft, fünf davon unbedingt. Der Anwalt des 40-Jähigen zu Prozessende: "Das wird ein Nachspiel haben." (red)