Der Präsident der Republika Srpska, Milorad Dodik, wurde am 26. Februar wegen Ungehorsams gegen die Entscheidungen des Hohen Repräsentanten in Bosnien-Herzegowina für schuldig befunden – "Heute" berichtete.
Das Urteil des Gerichts hat es in sich: Dodik wurde zu einem Jahr Gefängnis und einem sechsjährigen Verbot verurteilt, den Posten des Präsidenten der Republika Srpska (eine von zwei Entitäten in Bosnien-Herzegowina) zu bekleiden. Flüchtet der Serbenboss nun nach Russland? Ein Treffen mit Putin sorgt für Wirbel.
Nach einem Aufenthalt in Israel reiste der Chef der Republika Srpska am Sonntag nach Moskau, um von Wladimir Putin empfangen zu werden. Im Zuge des Treffens lobte Dodik in einem Social-Media-Video den russischen Präsidenten Wladimir Putin als "historischen Anführer des russischen Volks".
Der bosnische Staatsgerichtshof hatte erst am Donnerstag einen internationalen Haftbefehl gegen Milorad Dodik ausgestellt – zwei Wochen nach dem Hammer-Urteil der Staatsanwaltschaft.
Diese warf Dodik und dem Parlamentspräsidenten der Republika Srpska, Nenad Stevandic, vor, unter Ausnutzung ihrer hochrangigen Positionen die Grenzkontrollen umgangen zu haben und ins Ausland gereist zu sein. Dodik hatte zuvor einseitig die Zuständigkeit von Justiz und Polizei des bosnischen Zentralstaates für die Republika Srpska für beendet erklärt, obwohl sie Teil von Bosnien und Herzegowina ist.
Laut lokalen Berichten machen zeitgleich Spekulationen über eine dauerhafte Ausreise und Einbürgerung Dodiks die Runde. "Ich habe weder die Staatsbürgerschaft der Russischen Föderation beantragt noch sie erhalten", sagte RS-Präsident Milorad Dodik gegenüber Sputnik.