Österreich

Häftling betrog mit Sexsucht-Schmäh

Heute Redaktion
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Bild: Daniel Schaler

Als "Neffentrick"-Betrüger zu sechs Jahren Haft verurteilt, machte Maher M. (31) hinter Gittern weiter. Mit eingeschmuggelten Handys ging er auf Opfer-Jagd - und stand Mittwoch erneut vor Gericht.

Als "Neffentrick"-Betrüger zu sechs Jahren Haft verurteilt, machte Maher M. (31) hinter Gittern weiter. Mit eingeschmuggelten Handys ging er auf Opfer-Jagd – und stand Mittwoch erneut vor Gericht.

Frecher geht’s kaum: Weil er betagten Menschen als angeblicher Verwandter in Notlage ihre Ersparnisse abschwatzte (), sitzt Maher M. sechs Jahre Haft ab. Aber die Strafe scheint ihn nicht abzuschrecken. Denn in den Gefängnissen Stein und Sonnberg zog er seine Masche weiterhin durch. Mit sieben Handys tätigte er 7.570 Anrufe zu 4.136 Nummern. Bevorzugt steuerte der Betrüger Damen mit alten Vornamen (Anna, Maria) an, gab sich als Neffe oder Enkel aus und erzählte, er sei sexsüchtig. Nur eine Hodenoperation könne ihn retten. Freunde würden das vorgestreckte Geld dafür abholen.

"Je verrückter eine Geschichte ist, desto eher wird sie offenbar geglaubt", staunte auch Verteidiger Werner Tomanek vor Gericht in Krems. Denn in vier Fällen verhinderten nur Zufälle die Übergabe von insgesamt 91.500 Euro. Also versuchte es auch der Anwalt mit schwarzem Humor: "Dank meines Mandanten wurden die Anstalten sicherer, denn es gib jetzt mehr Kontrollen." Maher M. nickte ernst – und bekam 3,5 Jahre dazu.