Dieser Triumph eines Strafgefangenen ist zum Wiehern: Weil er trotz eines Bandscheibenvorfalls im Gefängnis als Hausarbeiter eingesetzt wurde, klagte Juan Chmelir (64) die Republik auf 7.000 Euro Schmerzensgeld - und gewann den Prozess.
Die Finanzprokurator zahlte trotzdem nicht. Also beantragte Chmelir mit Galgenhumor die Zwangsversteigerung der Hofreitschule oder Hofburg - und bekam jetzt vor Gericht in Wien Recht. Um die Lipizzaner vor Exekution zu schützen, wird der Amtsschimmel nun wohl umgehend überweisen. Häftlinge verdienen rund 50 Euro im Monat.
Ein Geldregen für Chmelir somit, dass der "Weiße Ring" für ihn auch noch 10.000 Euro erstritt, weil er einst als Heimkind gequält wurde. Glücklich macht den Rekordhäftling (seit 35 Jahren hinter Gittern) das Bare aber nicht: "Ich wünsche mir für den kurzen Rest meines Lebens nur Frieden in Freiheit." Nachsatz: "Ich würde nicht einmal mehr bei Rot über die Straße gehen."
Wolfgang Höllrigl