Österreich

Häftling plauderte nach 15 Jahren Verbrechen aus

Heute Redaktion
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Bild: Moschitz/Fotolia

Fast exakt 15 Jahre nach seinem Verbrechen, gestand ein serbischer Häftling in Graz-Karlau seinem Mitgefangenen, dass er als damals 14-Jähriger mit seinem Onkel einen Mord versuchte. Am 1. April 1998 verletzte das Duo eine damals 42-jährige Straßenprostituierte auf einem kleinen Parkplatz in Salzburg-Liefering mit Hammerschlägen am Kopf und im Gesicht schwerst.

Fast exakt 15 Jahre nach seinem Verbrechen, gestand ein serbischer Häftling in Graz-Karlau seinem Mitgefangenen, dass er als damals 14-Jähriger mit seinem Onkel einen Mord versuchte. Am 1. April 1998 verletzte das Duo eine damals 42-jährige Straßenprostituierte auf einem kleinen Parkplatz in Salzburg-Liefering mit Hammerschlägen am Kopf und im Gesicht schwerst.

Der Neffe, der mittlerweile 29 Jahre alt ist, verbüßt gerade wegen mehrerer Gewaltdelikte eine siebenjährige Freiheitsstrafe in der Haftanstalt Graz-Karlau. Anfang Dezember vergangenen Jahres vertraute der Mann einem Mitgefangenen an, dass er bei einem versuchten Mord an einer Prostituierten in Salzburg dabei gewesen sei. Die Ermittlungen ergaben, dass der Gefangene der Neffe eines damals tatverdächtigen 29-jährigen Serben war.

14-Jähriger wartete im Kofferraum mit Hammer

Die Prostituierte war in der Nacht auf den 1. April 1998 in der Münchner Bundesstraße in das Auto des Serben eingestiegen. Der Mann war wenige Tage zuvor Kunde bei der Frau gewesen. Im Kofferraum des Fahrzeugs hatte sich der 14-Jährige versteckt gehalten. Nachdem der Wagen am Parkplatz eingetroffen war, schlug der Jugendliche von hinten mit einem Hammer auf den Kopf der Frau ein, hatten die Ermittlungen vor 15 Jahren ergeben.

Beute: 1.000 Schilling

Der Pkw-Lenker zerrte die 42-Jährige aus dem Auto, trat sie mit Füßen. Der Jugendliche soll auch weiter mit dem Hammer auf die Frau eingeschlagen haben. Die Täter raubten ihrem Opfer eine Tasche mit rund 1.000 Schilling Bargeld. In der Intensivstation des Landeskrankenhauses wurde festgestellt, dass mindestens 20 Schläge mit dem Hammer auf das Opfer abgegeben wurden. Die Frau war nach der Tat auf einem Auge blind, sie starb 2005 eines natürlichen Todes.

Täter kam mit gefälschtem Pass zurück

Die Polizei konnte damals einen 29-jährigen Serben als Tatverdächtigen ausforschen. Doch dieser setzte sich nach dem Verbrechen in seine Heimat ab und konnte untertauchen. Durch die aktuellen Ermittlungen wurde bekannt, dass sich der Mann damals eine neue Identität zugelegt hatte und mit einem gefälschten französischen Personalausweis mehrfach in Österreich war. 2012 ist der Mann an Krebs verstorben.

Ausbildung zum "Killer"Der mittlerweile 29-jährige Neffe wurde bei der Staatsanwaltschaft Salzburg wegen versuchten Mordes und schweren Raubs angezeigt. Er gibt an, dass sein Onkel die Frau mit dem Hammer malträtiert hatte, er habe lediglich mit der bloßen Hand zugeschlagen. Sein Onkel habe ihn zum "Killer" ausbilden wollen, verantwortete sich der Mann gegenüber seinem Mithäftling.

APA/red.