Häftlinge brauten 50 Liter Punsch

"Aktion scharf" im Gefängnis Stein (NÖ): Am Wochenende schickte das Justizministerium 75 Beamte aus anderen Anstalten zu einer Großrazzia in Österreichs härtesten Knast (rund 800 Insassen, darunter 70 "Lebenslange").

"Aktion scharf" im Gefängnis Stein (NÖ): Am Wochenende schickte das Justizministerium 75 Beamte aus anderen Anstalten zu einer Großrazzia in Österreichs härtesten Knast (rund 800 Insassen, darunter 70 "Lebenslange").

Das Ordnungs- Kommando fand in den Zellen und Werkstätten Erstaunliches: Zu Tage kamen Drogen, Handys, Ladegeräte, USB-Sticks – und 50 Liter Punsch, heimlich gebraut aus Fruchtsaft und Semmeln, deren Hefe zu gären beginnt. Der "Häfnpunsch" wurde entsorgt.

Der stellvertretende Vollzugsdirektor Christian Timm sagte, es sei nicht vermeidbar, dass Häftlinge Obst missbräuchlich ansetzen und versuchen etwas Hochprozentiges damit herzustellen. "Die Insassen haben gesetzlich bedingt Kontakt zu externen Personen und Essen kann natürlich legal erworben werden", so Timm.

Der stellvertretende Vollzugsdirektor sprach allerdings von einem Erfolg rund um die Sicherheit in den Haftanstalten: "Wir haben zum Beispiel in den letzten fünf bis zehn Jahren in schwierigen Anstalten wie Stein keine Waffen gefunden. Darum beneiden uns etwa Kollegen in Frankreich."
In den 27 Justizanstalten in Österreich werden jährlich unangekündigte Kontrollen von Polizei und Justizwachebeamten durchgeführt. Zudem finden täglich vor allem Haftraumkontrollen, Personendurchsuchungen und Handyfahndungen statt.