Häftlinge erneut auf der Bühne

Einen Riesenwirbel löste im vergangenen Jahr die vom Steuerzahler subventionierte Produktion „Gerettet“ mit richtig harten Jungs aus der Justizanstalt Gerasdorf (NÖ) aus.

Vier verurteilte Mörder spielten in dem Edward-Bond-Stück quasi sich selbst! Nach nur einer einzigen Aufführung wurde das Stück wieder aus dem Programm genommen. „Wir hatten mit dem Stück und den Darstellern keine Freude. Heuer ist das anders“, heißt es gegenüber „Heute“ aus dem Justizministerium, das die Aktion „natürlich bewilligt“ hat.

Diesmal steht die Komödie „Leonce und Lena“ von Georg Büchner auf dem Programm. Seit einem halben Jahr proben die drei Frauen und vier Männer in der Justizanstalt Wiener Neustadt. „Alle stehen kurz vor der Entlassung, sind keine Schwerverbrecher“, so eine Ministeriumssprecherin. Nach dem Theater im Vorjahr gab es Überlegungen, das Projekt überhaupt abzublasen.

Geändert hat sich auch die finanzielle Unterstützung: Während das Land Niederösterreich im Vorjahr 28.400 Euro zur Verfügung stellte, subventioniert dieses Mal weder das Land noch das Ministerium.

Barbara Jandl