Österreich

Haftstrafe für Eltern, die Sohn Braut (13) besorgten

Heute Redaktion
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Weil sie eine 13-Jährige mit ihrem 17-jährigen Sohn verheiratet haben, stehen die Eltern des Bräutigams vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft Korneuburg wirft ihnen Beitrag zum schweren sexuellen Missbrauch von Unmündigen vor.

Weil sie eine 13-Jährige mit ihrem 17-jährigen Sohn verheiratet haben, müssen die Eltern des Bräutigams fünf Jahre wegen Beitrags zum schweren sexuellen Missbrauch von Unmündigen in Haft. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Die Eltern des 17-Jährigen kommen aus Bosnien und leben zusammen mit ihrem Sohn im Bezirk Gänserndorf. Um umgerechnet rund 2.560 Euro sollen sie in ihrer Heimat eine Braut für ihren Sohn "besorgt" haben, heißt es bei der Anklagebehörde. Ein 13-Jähriges Mädchen wurde schließlich gefunden. Sie musste von Bosnien nach Österreich ziehen. Nach der Hochzeit wurde das Mädchen schwanger.

Am Dienstag standen die Eltern des Bräutigams vor Gericht. Sie sollen den beiden Jugendlichen sogar ein Schlafzimmer mit Ehebett zur Verfügung gestellt haben. Die Staatsanwaltschaft Korneuburg erhob Anklage wegen des Beitrags zu schwerem sexuellen Missbrauch von Unmündigen. Den Eltern des 17-Jährigen drohten jeweils bis zu 15 Jahre Haft, das Strafmaß lautet schließlich fünf Jahre.

Sohn unzurechnungsfähig

Der Sohn sei nicht zurechnungsfähig, weswegen er gerichtlich nicht verfolgt werden könne, so eine Sprecherin des Landesgerichts. Wie Richter Helmut Neumar zausführte, waren der ordentliche Lebenswandel und das Geständnis der beiden 44-Jährigen mildernd, was zum Mindeststrafmaß führte. Man könne anderer sozialer oder ethnischer Herkunft seien, aber wenn man sein Leben in Österreich verbringe, müsse man sich irgendwann auch anpassen, so der Richter.

 

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