Österreich

Hagel-Sturm ging über Klagenfurt nieder

Heute Redaktion
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In der Klagenfurter Innenstadt ist Montagnachmittag ein heftiges Gewitter mit Hagelschlag niedergegangen. Die Fahrbahnen waren im Zentrum binnen Minuten weiß, der Verkehr kam für geraume Zeit zum erliegen. Meteorologen sprechen von einem Rekord-Regenguss. Schwere Unwetter gab es auch in der Steiermark.

In der Klagenfurter Innenstadt ist Montagnachmittag ein heftiges Gewitter mit Hagelschlag niedergegangen. Die Fahrbahnen im Zentrum waren binnen Minuten weiß, der Verkehr kam für geraume Zeit zum erliegen. Meteorologen sprechen von einem Rekord-Regenguss. Schwere Unwetter gab es auch in der Steiermark.

Der Durchmesser der Hagelkörner betrug mehrere Zentimeter, so groß wie Tischtennisbälle. Nach dem Hagelschauer bildeten sich auf den Fahrbahnen kleine Seen, da die Kanäle durch Eis und Blätter verstopft waren. Danach schien wieder die Sonne.

Kurz nach Ende des Hagels standen die Feuerwehren am späten Montagnachmittag im Dauereinsatz. Es galt Keller auszupumpen und umgestürzte Bäume zu beseitigen. Im Westen der Landeshauptstadt unterbrachen umgestürzte Bäume die Südbahnstrecke zwischen Klagenfurt und Krumpendorf. Ein Schienenersatzverkehr wurde eingerichtet, der Fernverkehr wurde umgeleitet.

Haushalte ohne Strom

"In Krumpendorf war der Hagel so heftig, dass sogar der Stromabnehmer eines Zuges beschädigt wurde", sagte ÖBB-Sprecher Christoph Posch. In Klagenfurt wurden zahlreiche Autos beschädigt, auch Fenster gingen zu Bruch. Vom Hagelschlag war neben Klagenfurt vor allem das Gebiet in Richtung Glantal - im Norden der Landeshauptstadt - betroffen.

In der Nacht auf Dienstag verursachten schwere Gewitter vor allem im Raum Wolfsberg und Völkermarkt Schäden. 1.000 Haushalte waren ohne Strom. Am Dienstagvormittag waren im Jaun- und Lavanttal noch rund hundert Haushalte ohne Strom.

Rekord-Regenguss

Meteorologen sprechen von einem Rekord-Regenguss, der nur alle 50 Jahre einmal vorkommt. Am Abend zog das Unwetter weiter Richtung Osten nach St. Veit, zuvor hatte es im Bezirk Feldkirchen eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Rund 2.400 Hektar Acker- und Grünlandflächen seien zerstört worden, schätzt Herbert Gernig von der Kärntner Hagelversicherung. Die Schadensumme werde derzeit auf 600.000 Euro geschätzt. "Das war eine sehr kräftige Gewitterzelle, in nur zehn Minuten sind 24 Millimeter Niederschlag gefallen", sagte Christian Stefan von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG).

Unwetter auch in der Steiermark

Einen Schaden von rund 700.000 Euro für die Landwirtschaft haben die schweren Unwetter am Montagnachmittag in der Steiermark verursacht. Betroffen war vor allem der Bezirk Leibnitz, wo auf mehr als 700 Hektar Wein, Mais, Kürbis und Getreide geschädigt wurden, hieß es seitens der Österreichischen Hagelversicherung.

Die Unwetterfront zog von Kärnten über die Südsteiermark und richtete dort in kurzer Zeit erhebliche Schäden an. "Am schlimmsten war es in Großklein, Kleinklein und Trautenburg", so Rosemarie Wilhelm von der steirischen Landwirtschaftskammer. Die Schäden erstrecken sich über 700 Hektar Agrarfläche, ein Drittel davon ist Wein, der damit am stärksten betroffen ist.

Aber auch die Getreide-, Mais- und Kürbiskulturen wurden vom Hagel stark in Mitleidenschaft gezogen. Ob der Schaden an den Kürbiskulturen zu Engpässen beim Kürbiskernöl führen wird, ließ sich aber noch nicht abschätzen. Die Erhebungen waren am Dienstag noch im Gang, die betroffenen Landwirte hatten noch nicht alle Schäden gemeldet.