Österreich

Hai tötet österreichischen Touristen in Südafrika

Heute Redaktion
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Bild: Google Maps/Sigi Stöbich/Heute.at-Montage

Für einen österreichischen Touristen, laut Medienberichten aus Oberösterreich, kam am Samstag jede Hilfe zu spät. An einem Strand in Südafrika verletzte ein Hai den 72-Jährigen tödlich. Seine Ehefrau wurde Zeugin des traumatischen Vorfalls.

Für einen österreichischen Touristen aus dem Mühlviertel kam am Samstag jede Hilfe zu spät. An einem Strand in Südafrika verletzte ein Hai den 66-Jährigen tödlich. Seine Ehefrau wurde Zeugin des traumatischen Vorfalls.

Der Mann badete im Meer vor der Hafenstadt Port St. Johns. Das gab die Wasserrettung NSRI (National Sea Rescue Institute) bekannt. Als die Retter zum Unfallort eilten, war der Mann bereits tot. Das Opfer und seine Ehefrau aus Hofkrichen im Mühlkreis (Bezirk Rohrbach) waren mit einer österreichischen Reisegruppe unterwegs.

Sie wollten die Heimatregion des im Vorjahr verstorbenen, südafrikanischen Anti-Apartheid-Kämpfers, Friedensnobelpreisträgers und ersten schwarzen Staatspräsidenten des Landes, Nelson Mandela, sehen. Dort liegen Sie liegt an der für ihre naturbelassenen Badestrände bekannten Südostküste am Indischen Ozean.

Zuhause im Mühlviertel sind die Menschen entsetzt. Bernhard Johann Fenk, Bürgermeister von Putzleinsdorf (Bezirk Rohrbach), wo der 66-Jährige herstammte: "Mit so etwas rechnet man überhaupt nicht." Die Familie des Toten, der seit rund 40 Jahren im wenige Kilometer entfernten Hofkirchen im Mühlkreis gelebt hatte, ist in Putzleinsdorf für ihre Sportlichkeit bekannt, berichtete Fenk: "Ein Bruder des Verstorbenen war sogar einmal am Mount Everest." Von dem Unglück wüssten im Ort bisher aber nur ganz wenige, auch er selbst habe noch keine näheren Informationen, sagte der Bürgermeister.

Laut Außenministeriumssprecher Weiss wurden die Angehörigen verständigt. Die Ehefrau und die anderen Mitglieder der Reisegruppe werden durch Botschaftsmitarbeiter betreut, die auch bei weiteren Schritten wie der Überstellung des Toten Hilfe leisten werden.

"Die Hai-Art, die bei dem Unfall eine Rolle spielte, ist bisher nicht bekannt", teile das NSRI mit. Laut "Österreich" stammt das Opfer aus Oberösterreich. Seine Frau wurde Zeugin des tödlichen Angriffs.

Gefährlichster Strand der Welt

Der sogenannte Zweite Strand von Port St. Johns, wo sich die Tragödie ereignete, hat in der letzten Zeit den Ruf, der gefährlichste der Welt zu sein, was Haie betrifft: Schon acht Tote durch Haiangriffe gab es dort seit 2007.

Leiche wurde geborgen - die nächsten Schwimmer waren schon im Wasser

Anrainerin Cat Yazbek sagte "City Press" (online), der Hai-Angriff habe sich kurz vor 15.00 Uhr ereignet. Sie und ihr Partner Michael Gatke riefen die Wasserretter. "Die Leiche treibt im Wasser umher. Es ist schrecklich", sagte Yazbek. Laut Gatke war der 72-Jährige gemeinsam mit anderen Personen im Wasser am Zweiten Strand. Noch als der Körper des Toten geborgen und abtransportiert wurde, seien neuerlich Schwimmer im Wasser gewesen. NSRI-Sprecher Craig Lambinon erklärte, man habe die österreichischen Vertretungsbehörden in Südafrika informiert.

Das waren die Haiangriffe auf Österreicher der letzten Jahre - bitte umblättern

Dass ein Österreicher durch einen Hai umkommt, kommt nicht allzu häufig vor: Im Februar 2008 endete das Taucherlebnis eines Wiener Anwaltes vor der Küste Floridas - 50 Kilometer vor Fort Lauderdale nahe den Bahamas - tödlich. Der 49-Jährige wurde bei einer sogenannten Haiköderung von einem Bullenhai angegriffen und ins Bein gebissen. Er wurde noch verletzt in ein Spital gebracht, starb aber kurze Zeit später. Er verblutete. Die Gruppe, mit der er unterwegs war, brach daraufhin den Urlaub ab.

Glimpflich davon kam ein 19-jähriger Badener 2005: Ein Hai attackierte ihn im Badeort Boca Grande an der Golfküste Floridas, als er bis zur Brust im Wasser stand, und biss den jungen Mann in den Knöchel. Das Opfer wurde damals mit einem Hubschrauber ins Spital gebracht und konnte drei Tage später nach Österreich zurückkehren.

Laut der Datenbank International Shark Attack File kam es 2013 weltweit zu 72 Hai-Attacken auf Menschen, zehn von ihnen kamen dabei ums Leben. Hotspots von Hai-Angriffen sind Florida, Australien, Hawaii sowie Südafrika.

APA/red.