Österreich

Hainburg verliert dritten Arzt in diesem Jahr

Heute Redaktion
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Bild: Clemens Oistric

Über 1.000 Menschen sind in den letzten beiden Jahren nach Hainburg (Bruck) zugezogen. 2016 verlor die 7.100-Einwohner-Stadt bereits den Kinder- und einen Zahnarzt. Mit dem Jahreswechsel wird die gesundheitliche Versorgung in der Region noch betrüblicher.

Bernard Fiebiger, einer von bisher vier Hausärzten, informierte seine Patienten zu Weihnachten "mit großem Bedauern" über seine Pensionierung per 31. Dezember. Und das, obwohl der fitte und hoch angesehene Fiebiger (70) seine Patienten gerne noch weiter betreut hätte. "Ich habe an die Krankenkasse sogar einen Brief geschrieben und darum gebeten, dass er bleiben kann. Das ist aber gesetzlich nicht erlaubt", erklärt VP-Bürgermeister Helmut Schmid.

Während sich seit Monaten in Bruck und im Nachbarbezirk Großenzersdorf kein Kinderarzt findet, hätte sich ein mit vielen Zusatzausbildungen überqualifizierter Doktor als Fiebiger-Nachfolger beworben. Doch die Kasse lehnte ab und wertete lediglich eine schon seit 25 Jahren im Ort mit Sondervertrag tätige Ärztin zur Voll- Kassenordi auf.

Schmid bezeichnete die "Konzentration auf drei Stellen" als "nicht vertretbar". Einen vierten Hausarzt gibt’s aber erst bei 8.000 Bürgern. Einstweilen werden das Ärzte-Ehepaar Foff und Dr. Scholz Mehrarbeit leisten.

Der Bürgermeister und Stadträtin Sissy Staffenberger versprechen: "Wir schauen uns das jetzt sehr genau an. Wenn’s künftig stundenlange Wartezeiten gibt, wäre das völlig inakzeptabel!"