Österreich

Hakenkreuz auf Ruine Hochkraig wird wohl bleiben

Heute Redaktion
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Bild: www.wehrbauten.at/

Auf einem Turm der Ruine Hochkraig in Kärnten prangt seit 80 Jahren ein weißes Hakenkreuz. Das Mauthausen-Komitee fordert schon lange die Entfernung. Laut Besitzer und Denkmalamt ist das aber sehr gefährlich, es besteht Einsturzgefahr.

Das weiße Hakenkreuz ist zwar nicht ganz leicht erkennbar, aber auch wieder nicht unübersehbar. Es befindet sich auf dem Bergfried der Burgruine Hochkraig in der Gemeinde Frauenstein. Der Sprecher des Mauthausen Komitees, Peter Gstettner, sagt dazu gegenüber der Zeitschrift "profil": "Ein zur Zeit des NS-Putsches 1934 aufgemaltes Hakenkreuz befindet sich 80 Jahre danach noch immer an dieser Stelle. Das darf einfach nicht sein."

mehren sich auch dieser Tage. Vor dem Jahrestag des 125. Geburtstags von Adolf Hitler am 20. April meldet der Verfassungsschutz unter anderem in Braunau in Oberösterreich entsprechende Vorboten.

Denkmalamt hat wenig Freude

Das Bundesdenkmalamt wehrt sich gegen eine Entfernung, nicht aus ideologischen sondern aus denkmalschützerischen Gründen. Eine Entfernung sei extrem schwierig, da der Bergfried einsturzgefährdet sei. Das Hakenkreuz sei nicht aufgemalt, sondern regelrecht in die Mauer eingearbeitet worden. Es könnte nur weggeschremmt werden, und dadurch könne der denkmalgeschützte Bergfried zusammenbrechen.

Besitzer will kein Kunstprojekt

Das Bundesdenkmalamt kann sich vorstellen, ein Kunstprojekt daraus zu machen und mit aufklärenden Tafeln auf die Geschichte des Nazi-Symbols aufmerksam zu machen. Davon hält aber der Besitzer der Burgruine Hochkraig, Peter Goess, nichts. Gegenüber dem ORF sagt er, er brauche keine Pilger, weder mit rechtem noch mit linkem Gedankengut.

Bund ist zuständig

Goess distanziert sich von dem Gedankengut der Nationalsozialisten. Diese hätten das Kreuz in den Bergfried eingearbeitet, und für die Entfernung sei nicht er, sondern die Republik zuständig. Um es wegzubekommen, müssten Bergsteiger mit besonderer Ausbildung eingesetzt werden. Und selbst diese würden sich in große Gefahr begeben, so Goess. Aus der Ferne sei das Hakenkreuz außerdem kaum sichtbar. Die Zugänge zur Ruine hat der Burgherr versperrt.

Das Mauthausen-Komitee fordert jetzt die Gemeinde Frauenstein auf, das Hakenkreuz entfernen zu lassen. Aber auch der dortige Amtsleiter fühlt sich nicht zuständig.

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